Kriegsbilanz der HPG für Januar

Laut einer Bilanz der Kriegshandlungen in Kurdistan haben die YJA Star und HPG im Januar 63 Angriffe gegen die türkische Armee durchgeführt, sechs Soldaten wurden dabei getötet. In den Medya-Verteidigungsgebieten wurden Kriegsverbrechen dokumentiert.

Vorwurf des Einsatzes geächteter Waffen

Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat eine Monatsbilanz der türkischen Kriegshandlungen in Nordkurdistan und den Medya-Verteidigungsgebieten im Süden veröffentlicht. Demnach wurden die kurdischen Regionen auf türkischem Staatsgebiet im Januar mit zahlreichen Militäroperationen überzogen. Von Dersim bis Serhed über Garzan und Amed (tr. Diyarbakır) bis nach Botan, Colemêrg (Hakkari) und Wan (Van) habe es kaum eine Region gegeben, die von Armeeeinsätzen verschont geblieben sei. „Dennoch brachten diese Operationen den Besatzern keine Ergebnisse“, so die HPG.

Auch im südlichen Kurdistan eskalierten die kriegerischen Angriffe der türkischen Armee. Die HPG verzeichneten im gesamten Monat mindestens 235 Luftangriffe durch Kampfflugzeuge und weitere 59 Attacken von Kampfhubschraubern auf die von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebiete, aber auch zivile Siedlungsgebiete, und warfen Ankara eine Reihe von Kriegsverbrechen vor. Neben der Tötung von Zivilpersonen in Ranya und Akrê (ANF berichtete) habe sich das AKP-Regime, „das auf einer Politik des Krieges und des Völkermords beharrt“, zum wiederholten Mal dem Einsatz von chemischen Kampfstoffen und anderen geächteten Waffen schuldig gemacht.

In der Bilanz werden fünf Angriffe mit Chemiewaffen; neun mit Drohnen, die mit geächteten Sprengmitteln präpariert gewesen seien, und 113 Artillerieangriffe mit verbotenen Bomben aufgelistet. Alle Angriffe richteten sich demnach gegen die Tunnelanlagen der HPG und der YJA Star (Verbände freier Frauen), der autonomen Frauenguerilla der kurdischen Bewegung. Demgegenüber reagierten die Kämpferinnen und Kämpfer „mit ununterbrochenem Widerstand“. Sowohl im Norden als auch im Süden stellte sich die Guerilla „mit großem Mut und großem Einsatz“ den Angriffen entgegen und setzte trotz winterlichen Bedingungen verschiedene Taktikten ein, betont die Bilanz.

13-mal schlug die Guerilla dem Bericht nach aus der Luft zu, 50 weitere Aktionen wurden am Boden umgesetzt. Dabei seien mindestens sechs Soldaten getötet und ein weiterer verletzt worden. Darüber hinaus nahmen die Kämpfer:innen laut Angaben wichtige Kriegsausrüstung der türkischen Armee ins Visier. So seien unter anderem sechs Drohnen abgeschossen und zwei Artillerieaufklärungsradare sowie mehrere Militärstellungen, Überwachungskameras, Armeezelte, Container und Waffen zerstört worden. Außerdem wurden der Bilanz zufolge mehrere Militärfahrzeuge beschädigt, darunter auch ein Panzer. Angaben über eigene Verluste infolge der Kriegshandlungen im zurückliegenden Monat machten die HPG nicht.