Kobanê: Wasserstation nach Luftangriff zerstört
Das Zentrum von Kobanê und umliegende Dörfer sind von der Wasserversorgung abgeschnitten. Grund ist ein türkischer Luftangriff, der eine wichtige Wasserstation zerstört hat.
Das Zentrum von Kobanê und umliegende Dörfer sind von der Wasserversorgung abgeschnitten. Grund ist ein türkischer Luftangriff, der eine wichtige Wasserstation zerstört hat.
Ein türkischer Luftangriff hat in Kobanê eine Wasserstation außer Betrieb gesetzt. Nach Angaben des Trinkwasserwerks der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) wurden durch die Zerstörung der Anlage das Stadtzentrum sowie Dörfer im ländlichen Umland gänzlich von der Wasserversorgung abgeschnitten, rund 200.000 Menschen seien betroffen. Man versuche die Schäden zu beheben. Wann mit einer Reparatur zu rechnen ist, kann derzeit aber noch nicht abgeschätzt werden. Menschen seien durch den Angriff nicht verletzt worden.
Der Luftangriff auf die Wasserstation in der Ortschaft Şiyûxa Jorîn, die etwa 30 Kilometer westlich von Kobanê am Ostufer des Euphrat liegt, ereignete sich laut der Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) am Sonntagabend. Die Asayîş warf der Türkei vor, die Anlage gezielt angegriffen und damit ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. „Infrastrukturelle Anlagen wie Wasserstationen stehen unter dem Schutz des humanitären Völkerrechts”, so die Behörde.
Aufnahmen der Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) zeigen das Ausmaß der Zerstörung an der Wasserstation.
Lebenswichtige Versorgungseinrichtungen anzugreifen, gehört seit Jahren zum Muster der türkischen Kriegsführung gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien. Sie stellen eine Taktik dar, um die Zivilbevölkerung unter Druck zu setzen oder sie zu zwingen, das Gebiet zu verlassen. Bombardierungen von infrastrukturellen Einrichtungen haben erhebliche negative Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in einer von völkerrechtswidrigen Angriffen der Türkei gezeichneten Region und verschlimmern die ohnehin schon schwierige humanitäre Lage.