Mehrere Tote nach Autobomben-Explosion in Minbic

In Minbic sind mindestens 19 Menschen durch die Explosion einer Autobombe getötet worden.

Die meisten Opfer sind Frauen

Bei der Explosion einer Autobombe im Norden Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens 19 Menschen getötet worden. Die meisten davon seien Frauen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit. Zudem seien etwa zwölf Menschen verletzt worden, darunter auch Kinder. Der Anschlag ereignete sich demnach in Minbic (Manbidsch). Die Beobachtungsstelle sprach von einem „schrecklichen Massaker“. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Die Autobombe explodierte offenbar, als ein Fahrzeug mit Landarbeiterinnen vorbeifuhr. 18 der Todesopfer seien Frauen, so die Beobachtungsstelle. Ereignet habe sich der Anschlag unweit des südlichen Stadteingangs von Minbic. Die ehemals selbstverwaltete Stadt befindet sich seit Anfang Dezember unter Besatzung der Türkei-gesteuerten Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA).

Mehrere Anschläge mit Autobomben

In den vergangenen Wochen gab es der Beobachtungsstelle zufolge mehrmals tödliche Anschläge mit Autobomben in Minbic und anderen Gebieten, die sich unter Kontrolle pro-türkischer Milizen befinden. Erst zwei Tage zuvor seien bei einem ähnlichen Anschlag in Minbic neun Menschen getötet worden, darunter auch SNA-Söldner. Kurdische Aktivist:innen vermuten, dass es sich um die Austragung von Konflikten hinsichtlich der Verteilung von Plündergut handeln könnte. In den von der Türkei und ihren SNA-Verbündeten seit Jahren besetzten Regionen um Efrîn, Azaz, Serêkaniyê (Ras al-Ain) oder Girê Spî (Tall Abyad) sind Verteilungskämpfe unter den einzelnen Islamistenfraktionen keine Seltenheit.