KCK: Revolution von Rojava ist weiterhin die Hoffnung der Völker

Die KCK erklärt zum bevorstehenden achten Jahrestag der Revolution von Rojava abgegeben: „So stark die Angriffe auch sein mögen, die Revolution von Rojava und Nord- und Ostsyrien versteht es, Widerstand zu leisten.“

Die Ko-Vorsitzenden des Exekutivrats der KCK (Koma Civakên Kurdistan – Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) hat zum achten Jahrestag der Revolution von Rojava am 19. Juli eine Erklärung abgegeben. Die KCK erinnert an die Gefallenen und wünscht den Versehrten Erfolg in ihrem weiteren Kampf.

Am 19. Juli 2012 hat mit der Befreiung von Kobanê durch die Bevölkerung und die Vertreibung des syrischen Regimes ein neues Kapitel in der Geschichte der Revolutionen begonnen. Unter der Führung von Frauen organisierte sich die Gesellschaft von Grund auf neu. Die Revolution von Rojava wurde zu einem Beispiel und zu einer Hoffnung für Demokratisierung und Befreiung weltweit.

Revolution von Rojava ist die Frucht zwanzigjähriger Arbeit Öcalans in Syrien“

Die KCK weist darauf hin, dass die Revolution von Rojava auch das Produkt der zwanzigjährigen Arbeit von Abdullah Öcalan in Syrien ist. Der Vorsitzende der PKK hatte während seines Aufenthalts in der Region immer wieder Reisen durch Nordsyrien unternommen und vor allem auch das frauenbefreiende Paradigma der PKK verbreitet. Später kam das Konzept des Aufbaus einer basisdemokratischen und ökologischen Gesellschaft hinzu.

Paradigma der Befreiung zieht den Hass reaktionärer Mächte auf sich“

Dazu heißt es in der Erklärung: „Auf diese Weise wurde das Paradigma des demokratischen Konföderalismus, das für das Schicksal der ganzen Menschheit im 21. Jahrhundert von größter Bedeutung sein wird, zum ersten Mal mit der Revolution von Rojava in die Praxis umgesetzt. Damit hat die Revolution von Rojava den ganzen Hass der reaktionären Mächte, insbesondere der Türkei, auf sich gezogen. Der Despotismus und die Rückständigkeit im Mittleren Osten sehen ihren drohenden Tod in der Revolution von Rojava. Mit der Unterstützung von Verbrecherbanden wie al-Nusra durch den türkischen Staat und der Errichtung von Stützpunkten für diese Gruppen auf der türkischen Seite der Grenze wurden die revolutionären Kräfte, insbesondere in Serêkaniyê, angegriffen. Anschließend, im Jahr 2014, ließ die Türkei den „Islamischen Staat” (IS) die Revolution von Rojava, die Şengal-Region und Südkurdistan angreifen.

Erdoğan ist der eigentliche IS-Kalif“

Der türkische Staat ließ den IS Kobanê angreifen, um die Revolution von Rojava zu ersticken. Tayyip Erdoğan hat seine Unterstützung des IS offen mit der höhnischen Ankündigung demonstriert, Kobanê sei gefallen oder werde fallen. Er hat seine Freude über den Vormarsch des IS überall und bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck gebracht. Es ist deutlich geworden, dass er der eigentliche Kalif des IS ist. Die Menschen in Nordkurdistan und die demokratischen und revolutionären Kräfte in der Türkei und weltweit, haben sich jedoch um die Revolution in Rojava zusammengeschlossen. Sie haben dem IS in ihrem fünfmonatigen Widerstand eine entscheidende Niederlage zugefügt und Kobanê befreit. Die Befreiung von Kobanê war der Anfang vom Ende des IS.

Bevölkerung von Nordkurdistan hat entscheidenden Beitrag zur Revolution geleistet“

Die Bevölkerung von Nordkurdistan hat einen großen Beitrag bei der Verteidigung der Revolution von Rojava und dem Sieg in Kobanê geleistet. Hunderte HPG- und YJA-Star-Guerillakämpfer*innen sowie zahlreiche PKK-Symphatisant*innen sind zur Unterstützung des Widerstands von Kobanê herbeigeeilt. In diesem Widerstand sind Hunderte junge Menschen aus Nordkurdistan und Hunderte Kämpfer*innen von HPG und YJA-Star gefallen. An der Grenze zu Kobanê, bei Pirsûs (türk. Suruç), riss der Widerstand den Grenzzaun nieder und Tausende rannten nach Kobanê. Diese Aktion wurde zum Symbol des Widerstands.

Internationalistisch geprägte Revolution"

Bei der Verteidigung von Rojava hatten auch Internationalist*innen aus der PKK und diejenigen, die aus der ganzen Welt herbeiströmten, eine wichtige Bedeutung. Die Internationalistinnen und Internationalisten, die sich die Philosophie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] angeeignet hatten, haben der Revolution einen besonderen Geist und Charakter gegeben. Ohne die Herzen dieser Revolutionär*innen, die überall aus der Welt und aus Nordkurdistan ohne Rücksicht auf ihr Leben nach Rojava kamen, zu verstehen, ist es auch nicht möglich, den Charakter und den Geist der Revolution von Rojava zu begreifen.

Zum ersten Mal wird demokratischer Sozialismus ohne Staat und Macht umgesetzt“

Die Revolution von Rojava bietet nicht nur eine Grundlage für eine demokratische Revolution in Syrien, sie legt auch den Grundstein für eine Demokratisierung des Mittleren Ostens. Das frauenbefreiende, demokratische System von Rojava ist eine Oase der Freiheit im Mittleren Osten. Die Revolution von Rojava ist vor allem eine Frauenrevolution. Dieser Charakter einer Revolution ist weltweit ein Novum. Mit dieser Linie und ihrem auf einer demokratischen Gesellschaft basierenden Modell des demokratischen Konföderalismus stellt Rojava die Vorhut der demokratischen Revolutionen des 21. Jahrhunderts dar. Deshalb wenden sich die unterdrückten Völker, die Werktätigen, die Frauen, die Jugend, ja alle demokratischen Kräfte, der Revolution von Rojava zu. Zum ersten Mal wird demokratischer Sozialismus, ohne dass er sich auf Staat und Macht stützt, praktisch umgesetzt. Dies ist ein wichtiger Moment in der Menschheitsgeschichte.

Rojava-Revolution wird weiterhin die Hoffnung der Völker der Welt bleiben“

Die Perspektive einer demokratischen Nation hat sich vielerorts in Syrien verbreitet und stellt eine wichtige Grundlage für die Demokratisierung des Landes dar. Doch dieser demokratische Aufbruch wird von den reaktionärsten Kräften angegriffen. Der türkische Faschismus geht mit allen Mitteln gegen die Revolution vor. Jedoch hat die Revolution von Rojava auch – wie keine Revolution zuvor – die Unterstützung der Völker und der demokratischen Kräfte der Welt erfahren. So stark die Angriffe auch sein mögen, die Revolution von Rojava und Nord- und Ostsyrien versteht es, Widerstand zu leisten, und wird weiterhin eine Hoffnung für die Völker der Welt darstellen.

Das kurdische Volk in allen vier Teilen Kurdistans und überall auf der Welt steht an der Seite der Revolution von Rojava. Die Widerstandskraft dieser Revolution ist enorm. Auf dieser Grundlage wird die Revolution von Rojava und Nordostsyrien alle reaktionären Angriffe zurückschlagen und Syrien und den Mittleren Osten demokratisieren.“