Tote und Verletzte nach iranischem Raketenbeschuss in Hewlêr

Bei einem Raketenbeschuss auf die Stützpunkte der PDK-I und der HDK im südkurdischen Hewlêr (Erbil) sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere wurden teils schwer verletzt.

Der von unbemannten Kampfdrohnen der iranischen Luftwaffe unterstützte Raketenbeschuss auf die Stützpunkte der PDK-I und der HDK-I im südkurdischen Koye (Gouvernement Hewlêr) begann am Vormittag um etwa 10.40 Uhr Ortszeit. Mindestens 14 Menschen sind nach bisherigem Stand ums Leben gekommen, viele weitere wurden teils schwer verletzt.

Wie vor Ort berichtet wird, fand zum Zeitpunkt des Angriffs auf das HDK-Hauptquartier eine Mitgliederversammlung statt. Die HDK (Hizba Demokrata Kurdistanê) wurde 2006 gegründet, nachdem sich ein Teil von der PDK-I abspaltete. Zuvor hatte die HDK die PDK-I beschuldigt, umfassende Beziehung zu den USA unterhalten zu haben. Trotzdem führten beide Seiten im Jahr 2012 Gespräche, um wieder zusammen zu kommen. Obwohl sie in Ostkurdistan keine Massen anspricht, wurde die HDK im November 2015 als Vollmitglied in die Sozialistische Internationale aufgenommen.

Ob die südkurdische Regionalregierung unter Federführung der PDK im Vorfeld über den Angriff informiert wurde, ist nicht bekannt. Hewlêr hat den Angriff zwar verurteilt, in einer schriftlichen Stellungnahme heißt es allerdings: „Wir lehnen die Nutzung südkurdischen Territoriums für Angriffe auf Nachbarländer entschieden ab.“