Intensive Aufklärungsflüge über Şengal
Über Şengal kreisen Aufklärungsdrohnen unbekannter Herkunft. Bereits den zweiten Tag in Folge finden im Hauptsiedlungsgebiet der Eziden fast ununterbrochene Luftaktivitäten statt.
Über Şengal kreisen Aufklärungsdrohnen unbekannter Herkunft. Bereits den zweiten Tag in Folge finden im Hauptsiedlungsgebiet der Eziden fast ununterbrochene Luftaktivitäten statt.
Am Himmel über der ezidischen Şengal-Region kreisen unbemannte Aufklärungsdrohnen unbekannter Herkunft. Es wird vermutet, dass es sich um Flugzeuge der türkischen Armee handelt. Bereits den zweiten Tag in Folge kommt es in der Region zu intensiven Luftaktivitäten. Şengal wurde in den letzten Monaten häufig Schauplatz von türkischen Angriffen. Zuletzt meldeten die ezidischen Verteidigungskräfte YBŞ Ende August einen Luftangriff der Türkei.
Vor dem Hintergrund des unter der Ägide der USA und Türkei zwischen der irakischen Zentralregierung in Bagdad und der südkurdischen Autonomieregierung in Hewlêr (Erbil) geschlossenen Abkommens über die Zukunft Şengals und die Bemühungen Ankaras, einen innerkurdischen Konflikt auszulösen, werden die derzeitigen Aufklärungsflüge mit Sorgen beobachtet. Das am 9. Oktober unter UN-Aufsicht ausgehandelte Abkommen sieht unter anderem vor, dass alle bewaffneten Einheiten in Şengal aufgelöst oder vertrieben werden.
Seit einigen Tagen bereitet die eng mit dem AKP/MHP-Regime kollaborierende Regierungspartei Südkurdistans PDK zudem Provokationen in den Guerillagebieten vor. Während der Angriff des türkischen Staates auf die Region Heftanîn andauert, gibt es deutliche Hinweise darauf, dass auch ein Angriff auf das Guerillagabiet Metîna vorbereitet wird. An verschiedenen Punkten versucht die PDK, ihre eigenen Kräfte zu stationieren.
Die Militärbewegung der PDK im Grenzdreieck Rojava-Bakur-Başûr hatten sich nach dem Ankara-Besuch des Präsidenten der Autonomieregion Kurdistan, Nêçirvan Barzanî, Anfang September intensiviert. Die Aktivitäten, darunter die Errichtung von Militärposten und Gräben an der Grenze nach Rojava, reichen im Süden bis nach Şengal. Das wirft die Frage auf, ob ein neuer Angriff auf Rojava und Şengal bevorsteht.