Identität von Wan-Gefallenen veröffentlicht

Die Guerillakämpfer:innen Adil Amed, Dilgeş Azad, Tîrêj Botan, Yilmaz Serxwebûn, Sema Cûdî und Rêber Ronî sind im April bei Angriffen der türkischen Armee in Wan ums Leben gekommen.

Die Guerillakämpfer:innen Adil Amed, Dilgeş Azad, Tîrêj Botan, Yilmaz Serxwebûn, Sema Cûdî und Rêber Ronî sind im April bei Angriffen der türkischen Armee in der Provinz Wan in Nordkurdistan ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit: „Unsere wertvollen Genoss:innen waren führende Militante im Widerstand gegen die Besatzung und haben bis zum letzten Atemzug gekämpft. Sie stammten aus verschiedenen Teilen Kurdistans und haben die künstlichen Grenzen, die der Feind durch unser Land gezogen hat, aufgehoben, indem sie mit der apoistischen Ideologie für die Freiheit des kurdischen Volkes kämpften.“

Die Angriffe fanden am 21. und 27. April im Gebiet Kato Marinos statt. Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen und dem Volk Kurdistans ihr Beileid aus und erklären, dass der Kampf fortgesetzt wird.

                             

Codename: Adil Amed
Vor- und Nachname: Şehram Xusrevî
Geburtsort: Saqiz
Namen von Mutter und Vater: Nesrîn – Kadir
Todestag und -ort: 21. April 2022 / Wan

 

Codename: Dilgeş Azad
Vor- und Nachname: Adem Elver
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Cemile – Rasim
Todestag und -ort: 21. April 2022 / Wan

 

Codename: Tîrêj Botan
Vor- und Nachname: Hüseyin Ercan
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Rihan – Ahmet
Todestag und -ort: 21. April 2022 / Wan

 

Codename: Yilmaz Serxwebûn
Vor- und Nachname: Tohit Sadiqî
Geburtsort: Salmas
Namen von Mutter und Vater: Feriban – Adil
Todestag und -ort: 21. April 2022 / Wan

 

Codename: Sema Cûdî
Vor- und Nachname: Sema Xelê
Geburtsort: Dirbesiyê
Namen von Mutter und Vater: Rexda – Muhammed
Todestag und -ort: 27. April 2022 / Wan

 

Codename: Rêber Ronî
Vor- und Nachname: Semih Sayilğan
Geburtsort: Bedlîs
Namen von Mutter und Vater: Gülperi – Selahattin
Todestag und -ort: 27. April 2022 / Wan

 

Adil Amed

 

Adil Amed stammte aus Saqiz in Rojhilat (Ostkurdistan/Westiran). Seine Familie war patriotisch und trat schon immer für die Kämpfe des kurdischen Volkes gegen Unterdrückung ein. Adil Amed lernte die von der PKK angeführte Befreiungsbewegung als Jugendlicher kennen. Er las die Verteidigungsschriften von Abdullah Öcalan und schloss sich 2005 der Guerilla an. In den Bergen ging er mit großer Ernsthaftigkeit an alle ihm übertragenen Aufgaben heran, es machte für ihn keinen Unterschied, ob es große oder kleine Aufträge waren. Er absolvierte eine ideologische und militärische Ausbildung, sein erstes Praxisgebiet war Qendîl. Danach hielt er sich in Avaşîn, Metîna und Heftanîn auf. Auf eigenen Vorschlag ging er schließlich nach Botan in Nordkurdistan und kämpfte als Kommandant der HPG gegen die türkische Armee.

Dilgeş Azad

 

Dilgeş Azad ist in Wan geboren und in einem patriotischen Umfeld aufgewachsen. Von seinen Verwandten und Bekannten hatten sich mehrere Menschen dem kurdischen Befreiungskampf angeschlossen, einige von ihnen sind gefallen. So entwickelte Dilgeş bereits in jungen Jahren eine enge Verbundenheit mit der Guerilla. Er engagierte sich in der Jugendbewegung und wurde mehrmals festgenommen. 2015 ging er in die Berge und folgte damit dem Weg seines Bruders Azad Tolhildan (Mevlüt Elver), der 2017 ums Leben kam. Als Guerillakämpfer war er zunächst in Avaşîn und ging danach als HPG-Kommandant nach Botan.

Tîrêj Botan

 

Tîrêj Botan ist in Cizîr auf die Welt gekommen und gehörte dem Stamm der Kiçî an. Er wuchs in einer patriotischen Umgebung auf und kannte die PKK bereits als Kind. 2014 schloss er sich in seiner Heimatregion Botan der Guerilla an und machte eine Grundausbildung. Nach einer kurzen Praxis ging er nach Kobanê, um die Stadt erfolgreich gegen den IS zu verteidigen. Danach kehrte er nach Botan zurück und beteiligte sich in Silopiya am Städtekampf für Selbstbestimmung. 2017 kam er in die Medya-Verteidigungsgebiete, um seine bisherige Kampferfahrung zu reflektieren und mit seinen Weggefährt:innen zu teilen. Nach einer Fortbildung übernahm er kritische Aufgaben in verschiedenen Bereichen und ging anschließend als Kommandant zurück in den Norden nach Wan.

Yilmaz Serxwebûn

 

Yilmaz Serxwebûn stammte aus Salmas in Ostkurdistan. Er wuchs in einer patriotischen Familie auf, die dem kurdischen Befreiungskampf nahestand und ihm ein entsprechendes Bewusstsein vermittelte. 2017 ging er zur Guerilla. Seine Grundausbildung absolvierte er in Kelareş, wo er sich auf die Praxis vorbereitete. Danach ging er nach Metîna. In dieser Zeit setzte er sich intensiv mit der Ideologie von Abdullah Öcalan auseinander und machte dadurch einen Entwicklungssprung. Er übernahm Verantwortung in verschiedenen Bereichen und ging dann auf eigenen Vorschlag nach Nordkurdistan. „Obwohl er sich nur kurze Zeit im Gebiet Wan aufhielt, war er einer unserer jungen Kommandanten mit vielversprechenden Zukunftsaussichten“, schreiben die HPG.

Sema Cûdî

 

Sema Cûdî ist in Dirbesiyê in Rojava (Westkurdistan) geboren. Ihre Familie stand der Befreiungsbewegung seit der Gründung der PKK nahe, Sema wuchs in dieser Familientradition auf. Beeindruckt von den Parteikadern, die sie kennenlernte, träumte Sema bereits als Kind davon, selbst einmal Freiheitskämpferin zu werden. Zur Zeit der Revolution von Rojava war sie bereits eine junge Frau, 2014 schloss sie sich der Guerilla an. In den Bergen fiel sie durch ihre Energie und Wissbegierigkeit auf. Nach ihrer Grundausbildung ging sie in den Zap und kämpfte dort sechs Jahre lang. Hier beteiligte sie sich das erste Mal an einem Angriff auf den Feind und übernahm erstmalig die Rolle einer Kommandantin der YJA Star. Als Kommandantin der Frauenguerilla ging sie danach auf eigenen Vorschlag nach Nordkurdistan.

Rêber Ronî

 

Rêber Ronî ist in Bedlîs geboren und in einer patriotischen Familie aufgewachsen. Er erlebte bereits früh die Unterdrückung durch den türkischen Staat und entwickelte große Wut auf die Kolonialisten. Auf der Suche nach Möglichkeiten des Widerstands nahm er an der Jugendarbeit teil und setzte sich mit den Ideen Abdullah Öcalans und der Ideologie der PKK auseinander. 2015 ging er in die Berge und verbrachte sein gesamtes Guerillaleben in Botan. In dieser Zeit hielt er sich in den schwierigsten Kampfgebieten auf und war an zahlreichen Aktionen gegen den Feind beteiligt.