Der Unmut über das kriegerische Vorgehen der südkurdischen PDK gegen die kurdische Freiheitsbewegung zieht immer weitere Kreise. Viele Kommandanten der Peschmerga und Veteranen weigern sich, in einen solchen innerkurdischen Krieg zu ziehen.

Der Peschmerga-Veteran Pêşrew Ehmeb Kelan erklärt auf seiner Facebookseite: „In den 90er Jahren kämpften PDK und YNK gegen die PKK. Ich fand das nicht richtig und habe mich geweigert. Jetzt bin ich am Ende meines Lebens angekommen und ich würde mich eher selbst erschießen, als eine Kugel auf meine Geschwister in der PKK abzufeuern.“ Kelan ist Mitglied des Veteranenvereins Pêşmergeyên Dêrîn, dessen Mitglieder bereits 1992 während des Golfkriegs in Südkurdistan gekämpft haben und insbesondere der PDK kritisch gegenüberstehen.

Peschmerga-Kommandant Sertip: „Wir versuchen, uns dem Krieg entgegenzustellen“

Zuvor hatte bereits der Peschmerga-Kommandant Wahap Sertip in einem Interview mit ANF erklärt, dass es keine Legitimation für einen innerkurdischen Krieg geben könne und diejenigen, die diesen Krieg führen wollen, Verrat begingen. Sertip hatte erklärt: „Es waren diese inneren Konflikte, die uns das größte Leid zugefügt haben. Deshalb wollen wir so etwas nicht. Wir versuchen, uns mit all unserer Kraft dem entgegenzustellen.“

Peschmerga-Kommandant der YNK: „Krieg gegen die PKK zum No-Go machen“

Am 12. Juni erklärte das YNK-Politbüromitglied Mahmud Sengawî, der gleichzeitig Frontkommandant der Peschmerga in Germiyan ist: „Wir sollten die Kinder unseres Volkes nicht bekämpfen und töten, um Lob von der türkischen oder irakischen Regierung zu bekommen. Wir sollten alle zusammen auf die Straße gehen und sagen, ein Bürgerkrieg ist ‚haram‘. Wir müssen einen Krieg gegen die PKK zu einem No-go machen. Ein Krieg gegen die PKK wäre ein großer Fehler für unsere Nation. Ich persönlich bin absolut dagegen.“

Sengawî erklärt, auch die Ko-Vorsitzenden der YNK stünden zum Ausspruch: „Auch wenn der Weltuntergang losbricht, werde ich keine Kugel auf die PKK abfeuern.“