Der Guerillakämpfer Kerim Amed ist im August bei einem Angriff der türkischen Armee in der Region Metîna in Südkurdistan ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mit: „Unser Weggefährte Kerim Amed, der der türkischen Armee in Metîna schwere Schläge versetzte, effektive Aktionen anführte und für seinen Mut und seine Tapferkeit bekannt war, ist am 11. August 2023 bei einem feindlichen Angriff gefallen. Hevalê Kerim war ein apoistischer Militanter mit großem Mut, der bei allen Aktionen, an denen er beteiligt war, seine taktische Kreativität, seine scharfe Schlagkraft und seine ergebnisorientierten Fähigkeiten in die Praxis umsetzte. Er war einer der beispielhaften Kämpfer der neuzeitlichen Guerilla, die die Kampfweise mobiler Guerillateams meisterhaft anwenden und anführen. Wir sprechen der wertvollen Familie unseres Genossen Kerim, eines tapferen Sohns der Bevölkerung von Amed und führenden apoistischen Militanten, sowie dem patriotischen Volk Kurdistans unser Mitgefühl aus und geben unser Wort, Hevalê Kerims Traum ,Freie Führung, freies Kurdistan' unter allen Umständen wahrzumachen.“
Zu Kerim Amed machen die HPG folgende Angaben:
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Codename: Kerim Amed
Vor- und Nachname: Hacı Kaskat
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Havva – Abdullah
Todestag und -ort: 11. August 2023 / Metîna
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Kerim Amed ist in Amed (tr. Diyarbakir) geboren und mit der für die Region typischen Widerstandskultur aufgewachsen. Unter dem Eindruck des Kampfes um Kobanê und der Gefallenen der Befreiungsbewegung schloss er sich 2014 der Guerilla an. Die ersten vier Jahre seines Guerillalebens verbrachte er in Heftanîn. 2017 wurde er bei einem Angriff der türkischen Armee verletzt, setzte seinen Kampf jedoch unbeirrt fort. Die HPG beschreiben Kerim Amed als bescheidenen und fröhlichen Menschen, der großen Einsatz zeigte und in seinem Umfeld geliebt wurde. Das genossenschaftliche Leben in der PKK war für ihn die schönste und bestmögliche Lebensform auf dieser Welt.
Um einen ganzheitlichen Kampf zu führen und sich auf ideologischer und militärischer Ebene weiterzuentwickeln, machte er Fortbildungen und absolvierte eine Fachausbildung. Danach übernahm er verschiedene Aufgaben, die großes Vertrauen in ihn voraussetzten. Als der türkische Staat die Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete intensivierte, kam er 2021 wieder nach Heftanîn und kämpfte in einer mobilen Einheit. Aufgrund seines vorherigen Aufenthalts in der Region kannte er das Gelände gut und konnte seine Kenntnisse bei vielen Aktionen gegen die türkischen Besatzer nutzen. Danach ging er nach Metîna, wo er seine militärische Erfahrung in den Kampf einbrachte und an seine Mitkämpfer:innen weitergab. Er kämpfte unter anderem am Girê Ortê und trug maßgeblich zum Widerstand gegen die Besatzung des Gebiets bei.