HPG-Kommandant Bargiran Erkendî in Heftanîn gefallen

Die HPG haben bekanntgegeben, dass Bargiran Erkendî, Mitglied des Gebietskommandos der Region Heftanîn, am 20. August 2020 bei einem türkischen Luftangriff gefallen ist.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) mitteilt, ist Bargiran Erkendî, Mitglied des Gebietskommandos der HPG in der umkämpften südkurdischen Region Heftanîn, bei einem türkischen Luftangriff am 20. August ums Leben gekommen. In einer am Montag veröffentlichten Botschaft zum Tod des Guerillakommandanten heißt es:

„Die türkischen Invasionstruppen versuchen seit August 2019, also seit einem Jahr und fünf Monaten, die Region Heftanîn zu besetzen. Die Kämpfer*innen in der Region leisten ein Beispiel von Widerstand gegen die Invasion des türkischen Staates und starteten die Cenga-Heftanîn-Offensive, um diese Invasion zu zerschlagen. Durch ihren Mut, die Linie der modernen Guerilla, kreative Taktiken und ihre Fähigkeit im Kampf brachten sie dem kolonialistischen Feind empfindliche Verluste bei. Der türkische Staat presste alles für seine Kriegsführung in Heftanîn aus der Bevölkerung der Türkei heraus und setzt seine gesamte Technik in Heftanîn ein. Eineinhalb Jahre wurden unzählige Bomben über der Region abgeworfen. Pausenlos kreisen Aufklärungs- und Kampfflugzeuge über Heftanîn und führen Operationen durch. Aber trotz all dieser Versuche konnte der türkische Staat sein Ziel nicht erreichen und sich nicht vor schweren Schlägen schützen. Das türkische Militär war bereits vom historischen Widerstand von Sûr und Nisêbîn (tr. Nusaybin) traumatisiert. Nun leidet es durch den Widerstand am Cenga-Heftanîn-Syndrom. Viele Berufssoldaten haben den Dienst quittiert oder sind desertiert. Das türkische Militär setzt Dorfschützer und Milizen ein, um Heftanîn einzunehmen, aber das türkische Militär hat bereits eine psychologische Niederlage erlitten.

Cenga-Heftanîn wurde zur Hoffnung der Völker

Das Konzept der Guerilla der demokratischen Moderne erreichte mit der Heftanîn-Offensive eine neue Ebene. Neben kreativen Taktiken wurde eine Kriegstaktik basierend auf unterirdischen Tunneln entwickelt. So konnte die Technik des türkischen Militärs ausgehebelt werden. Der erfolgreiche Kampf in der Cenga-Heftanîn-Offensive bestärkte den Glauben der um Freiheit ringenden Völker in die Guerillataktik und bewies einmal mehr, dass diese in der Lage ist, alle Formen der Herrschaft niederzureißen. Deshalb hat die revolutionäre Bewegung und Praxis der Offensive Cenga Heftanînê eine Realität geschaffen, die nicht nur für die Völker Kurdistans, sondern für alle unterdrückten Völker zur Hoffnung geworden ist.

Die legendäre Praxis im Cenga Heftanînê entstand zweifellos als Ergebnis des unerbittlichen Kampfes, der pausenlos mit großem Aufwand, Mühe und unter Opfern durchgeführt wurde. Unsere tapferen gefallenen Weggefährt*innen haben diesen gewaltigen Widerstand angeführt. Der Widerstand von Heftanîn hat die schwierigsten Bedingungen durch seine Überzeugung, seinen Apoismus, seine unerschütterliche Entschlossenheit, seine permanente Weiterentwicklung der Kriegstaktiken, uneigennützigen Fleiß, seine Mühe und Standhaftigkeit überwunden und ein Beispiel an mutiger Praxis gezeigt.

Einer von diesen Militanten, die vom ersten Tag an eine wirkungsvolle Rolle in der revolutionären Cenga-Heftanîn-Offensive gespielt hatten, war das Mitglied des Gebietskommandos von Heftanîn, Heval Bargiran Erkendî. Unser heldenhafter Genosse und Kommandant fiel am 20. August 2020 bei einem Luftangriff auf die Region Heftanîn.

Seine Daten lauten:

Codename: Bargiran Erkendî

Vor- und Nachname: Hasan Güner

Geburtsort: Adana

Namen von Mutter und Vater: Divane – Mahmut

Todestag und -ort: 20. August 2020 / Heftanîn


Die Familie unseres Weggefährten Bargiran Erkendî stammt aus der Region Garisa, aus dem für seinen Patriotismus bekannten Dorf Erkendî in Botan. Aufgrund der Dorfverbrennungen durch den türkischen Staat und dessen grausame Politik war seine stark mit dem kurdischen Freiheitsdenken verbundene Familie gezwungen, in die Metropole zu migrieren. Unser Genosse Bargiran wuchs zwar weit weg von Kurdistan, aber in einem engen Bezug zu seiner Heimat auf. Bereits in jungen Jahren stand er gegenüber dem kolonialen Feind auf und nahm am Kampf teil. Mit seinem Kinderherz wurde er zu einem der ‚kleinen Generäle‘, die dem Feind das Leben schwer machen. Mit 14 Jahren lernte er den Kerker kennen. Auch dort setzte er seinen Kampf fort. Da er nach seiner Freilassung seinen Kampf fortsetzte, wurde er wieder inhaftiert. Nach seiner erneuten Freilassung entschloss er sich, in die Berge Kurdistans zu gehen, um seinen Widerstand effektiver zu gestalten.

Heval Bargiran war ein führender Militanter der PKK

Er wurde auf der Grundlage der patriotischen Kultur seiner Familie, seiner bescheidenen, reifen Persönlichkeit und seinem Lernprozess im Gefängnis in den Reihen der Guerilla schnell zu einem beispielhaften Kommandanten. Von Xakurke bis Gare, von der Zeit des Angriffs durch den IS-Faschismus bis zur Cenga-Heftanîn-Offensive war er an der Befreiung von vielen Orten in Kurdistan beteiligt. Er zeigte mit seiner Entschlossenheit und seinem Mut immer die Praxis eines führenden Kommandanten. Er erfuhr viel Bildung in der Parteizentrale und wurde ein führender Militanter der PKK, der große Anstrengungen unternahm, das apoistische Paradigma und seine Wertmaßstäbe im Leben umzusetzen. Mit seiner wachsenden Erfahrung und Bildung wurde er ins Kommando der Region Heftanîn berufen. Unser Weggefährte Bargiran Erkendî stellte seine Führungsqualitäten als apoistischer Kommandant unter Beweis und gewann in kürzester Zeit die große Liebe all seiner Genoss*innen. Er wurde zu einem Kommandanten, der sie bildete, weiterentwickelte, wachsen und auf meisterhafte Weise Krieg führen ließ.

Wir werden den Feind von diesem Boden vertreiben

Er spielte bei der Entwicklung der Cenga-Heftanîn-Offensive eine wichtige Rolle und plante voller Wut auf den Feind viele Aktionen. So konnten dem Feind schwere Schläge zugefügt werden. Insbesondere war er ein Pionier der Entwicklung der Guerilla-Linie der neuen Ära, der große Arbeit dafür aufwand, die daraus resultierenden Taktiken des modernen, professionellen Guerillakriegs umzusetzen. Er hat seine Entschlossenheit mit den Worten deutlich gemacht: ‚Wir werden Erfolg haben! Es gibt keinen anderen Weg! Wir haben den Gefallenen, Rêber Apo und unserem Volk dieses Versprechen gegeben. Wir werden den Feind von diesem Land vertreiben. Es gibt keinen anderen Weg und wir fangen in Heftanîn damit an.‘ Er selbst koordinierte die erfolgreichen Aktionen auf den Gipfeln Mervan, Konferans, Partîzan, Şehîd Berivan und Dûpişk. Er kommandierte auch die Aktion am 8. August 2020 in Pirbula. Bei der Aktion wurden 22 Kontras und Besatzer bestraft, acht weitere verletzt und ein Sikorsky-Transporthubschrauber sowie ein Kobra-Kampfhubschrauber getroffen.

Atemloser Kampf

Heval Bargiran hat eine 20-jährige Kampferfahrung. 17 Jahre kämpfte er aufopferungsvoll, mit revolutionärer Leidenschaft und ohne Atem zu holen für die Guerilla. Auf dem Grundsatz ‚24 Stunden Apoismus, 24 Stunden Guerilla‘ hat er uns ein unschätzbar wertvolles Erbe hinterlassen. Der Kampfgeist von Heval Bargiran, einer der großen Kommandanten der Cenga-Heftanîn-Offensive, sowie seine gesamte Haltung, wird uns ein Beispiel sein und unseren revolutionären Marsch stärken. Das patriotische Volk von Botan und die jungen Menschen Kurdistans werden Tausende von Bargirans hervorbringen und die Erinnerung an ihn für alle Zeit am Leben erhalten. Auf dieser Grundlage sprechen wir der ehrenwerten Familie unseres Genossen Bargiran und der patriotischen Bevölkerung von Erkendî sowie dem kurdischen Volk unser Beileid aus.“