HPG gedenken im Zap-Widerstand gefallenen Kämpfers

Die HPG haben den Tod von Çekjîn Anûş bekannt gegeben. Der Guerillakämpfer kam im September im Widerstand gegen die türkische Invasion Südkurdistans in der Zap-Region ums Leben.

Der Guerillakämpfer Çekjîn Anûş ist im vergangenen September im Widerstand gegen die türkische Invasion in der Zap-Region gefallen. Das gaben die Volksverteidigungskräfte (HPG) am Montag in einem Nachruf auf den Kämpfer bekannt. „Unser Beileid gilt dem gesamten Volk Kurdistans, insbesondere der geschätzten Familie unseres Freundes Çekjîn. Wir sind dankbar für diesen wertvollen Menschen, der in unseren Erinnerungen weiterleben wird.“ Zur Biografie des Kämpfers machten die HPG folgende Angaben:

                                    

Codename: Çekjîn Anûş

Vor- und Nachname: Adnan Temel

Geburtsort: Bazîd

Namen von Mutter und Vater: Fazile – Mustafa

Todestag und -ort: 30. September 2023 / Westfront des Zap

Çekjîn Anûş wurde in der Kreisstadt Bazîd (tr. Doğubayazıt) im Osten der Provinz Agirî (Ağrı) geboren. Er wuchs in einer Familie auf, die dem kurdischen Befreiungskampf verbunden ist und bedingt durch diese Haltung die Staatsgewalt zu spüren bekam. Praktisch das gesamte bürgerliche Leben von Çekjîn Anûş war geprägt von der vielschichtigen Kriegsrealität in Kurdistan und dem Widerstand dagegen.

Der Guerilla schloss sich Çekjîn Anûş im Jahr 2011 an. Diese Entscheidung sei seine Antwort gewesen auf die genozidal motivierte Staatspolitik in Kurdistan, die ihre Wurzel im antikurdischen Rassismus habe. Zwei Jahre lang war er Teil der Guerillaeinheiten in der Serhed-Region, bevor er 2013 in die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan ging – dies während des Rückzugs der PKK aus der Türkei im Rahmen des Dialogprozesses zwischen Abdullah Öcalan und der türkischen Regierung.


Nach einem längeren Aufenthalt in Metîna wechselte Çekjîn Anûş nach Xakurke, wo er sich einige Jahre an den Fronten verschiedener Guerillaoffensiven gegen die türkische Besatzung beteiligte und mindestens einmal eine Kriegsverletzung erlitt. 2018 ging er in den akademischen Bereich und widmete sich den Theorien moderner Kriegsführung. Er erarbeitete Konzepte und Methoden für einen neuzeitlichen Guerillakampf und gab diese an zahlreiche Kämpferinnen und Kämpfer weiter.

Im Zuge der Intensivierung der Angriffe des türkischen Staates mit geächteten Chemiewaffen wechselte Çekjîn Anûş auf eigenen Wunsch hin an die strategisch wichtige Westfront der Zap-Region, wo er sich am 30. September der „Karawane der Gefallenen“ anschloss, wie es im Nachruf heißt. Die HPG würdigen den Kämpfer als freiheitlichen Apoisten, der bis zuletzt die Militanz der PKK repräsentiert habe.