HPG gedenken Şoreş Amed

Der Guerillakämpfer Şoreş Amed ist 2017 bei Angriffen der türkischen Armee in der Botan-Region gefallen. Die HPG haben seine vollständige Identität bekanntgegeben und würdigen seinen Kampf.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben den Tod von Şoreş Amed bekanntgegeben. Der Guerillakämpfer, der bürgerlich Aziz Sonaçan hieß, kam im Sommer 2017 bei Angriffen der türkischen Armee in Kato Jîrka ums Leben, wie erst jetzt sicher bestätigt werden konnte. Die HPG erklären dazu: „Unser Genosse Şoreş war ein bedeutender Apoist und Kämpfer, der seine revolutionären Aufgaben erfolgreich erfüllt hat. Von dem Moment an, als er sich unserem Freiheitskampf verschrieb, leistete er unermüdlich Widerstand für die Freiheit und Zukunft unseres Volkes – bis zu seinem Gefallenentod. Er zeigte der gesamten Jugend Kurdistans auf, dass ein freies Leben nur in den Reihen der Guerilla möglich ist. Als HPG sprechen wir der Bevölkerung Kurdistans, insbesondere der Familie von Hevalê Şoreş, unser Beileid aus und versprechen, das Andenken an ihn in unserem Kampf lebendig zu halten.“

Codename: Şoreş Amed
Vor- und Nachname: Aziz Sonaçan
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Esma – Aydın
Todestag und -ort: 27. Juli 2017 / Botan
 


Şoreş Amed wurde in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) geboren. Sein Elternhaus und sein Umfeld waren geprägt von der Verbundenheit zum kurdischen Befreiungskampf. Das spiegelte sich auch in der elterlichen Erziehungskultur wider. „Unser Freund Şoreş spürte schon von Kindesbeinen an das neue und freie Leben, das in Kurdistan unter der Führung unserer Partei PKK aufkeimte, und er erkannte mit der Zeit, dass dieses Leben unter Opfern geschaffen wurde. Er empfand eine aufrichtige Hingabe für dieses Leben, für das große Kämpfe ausgefochten, die schwersten Folterungen ertragen und Tausende von Gefallenen geopfert wurden“, schreiben die HPG in einem Nachruf auf den Kämpfer.

Als junger Heranwachsender engagierte sich Şoreş Amed bei der revolutionären Jugend Kurdistans. Hier widmete er sich im Speziellen der Aufklärung und Organisierung von jungen Menschen im Bereich der Spezialkriegsmethoden. Der Guerilla schloss er sich Mitte 2015 in Amed an – zu jener Zeit, als die türkische Regierung ihren „Zersetzungsplan” („Çöktürme Planı“, sinngemäß: „In die Knie zwingen“) umzusetzen begann. Bei dem Zersetzungsplan handelt es sich um ein bereits 2014 und damit noch während des „Dialogprozesses“ mit dem PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan von der türkischen Regierung in die Wege geleitetes militärisches und politisches Vernichtungskonzept gegen die kurdische Gesellschaft und ihre organisierten Strukturen.

Nach einem kurzen Aufenthalt bei Guerillaeinheiten in seiner Geburtsstadt ging Şoreş Amed nach Besta, dem Herzen der Botan-Region. Hier schloss er auch seine Grundausbildung ab und sammelte erste praktische Erfahrungen im bewaffneten Widerstand. Vor dem Hintergrund des heißen Krieges in der Region dauerte es nicht lange, bis er über alle speziellen Fähigkeiten und Fertigkeiten im militärischen Bereich verfügte und sich zu einem kompetenten Guerillakämpfer entwickelte. Nach HPG-Angaben beteiligte sich Şoreş Amed in Botan an diversen Guerillaoperationen gegen die türkische Armee. Sein letztes Einsatzgebiet war Tehtêreş.