HPG-Erklärung zu Luftangriffen auf Südkurdistan

Die HPG haben sich zu den jüngsten Luftangriffen der türkische Armee auf Südkurdistan geäußert. Bei der Bombardierung ziviler Siedlungsgebiete kam gestern ein 20-Jähriger ums Leben, zwei weitere Menschen wurden verletzt.

In einer aktuellen Erklärung haben sich die Volksverteidigungskräfte HPG zu den jüngsten Luftangriffen der türkischen Armee auf südkurdisches Territorium geäußert. Am Mittwochnachmittag hatte die türkische Luftwaffe das assyrische Dorf Kani Masi (Ain Nuni) in der Gemeinde Çemankê nahe der Stadt Amêdî bombardiert. Dabei wurde der 20-jährige Yusuf Cemal schwer verletzt, als er vor seinem Laden auf der Straße saß. In einem Krankenhaus erlag der junge Mann noch am Abend seinen Verletzungen.

Den HPG zufolge wurde wenige Stunden vor der Bombardierung von Çemankê der Tepê Şehîd Firat in Avaşîn angegriffen, später folgten weitere Luftschläge gegen die Zap-Region. Zwischen 21.45 und 00.00 Uhr Ortszeit flogen Kampfflugzeuge Angriffe auf Qendîl. Dort wurde das Şehîd-Ayhan-Wadî, das sich unter Kontrolle der Guerilla befindet, sowie das Umland der Dörfer Enzê, Zêwekê und Bêpalan bombardiert. Lokalen Berichten nach wurden zwei Zivilisten verletzt, außerdem entstanden Sachschäden in den Gärten und Weinbergen der Bewohner*innen.

Am Donnerstagmorgen flogen Kampfflieger erneut Angriffe in Avaşîn, diesmal wurden die Gebiete Dola Konferansê und Mervanis sowie der Gipfel Şehîd Diren getroffen. Die HPG erklären, dass es sich bei diesen Bombardierungen um Angriffe der „faschistischen AKP/MHP-Regierung und ihrer Besatzungsarmee“ handelt, die sich gezielt gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Der türkische Staat verfolge das Ziel, die lokale Bevölkerung einzuschüchtern und zu massakrieren. Der Tod des 20-jährigen Yusuf Cemal werde in jedem Fall „auf das härteste“ gerecht werden, kündigt die Guerilla an.

Unterdessen meldet die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews weitere Angriffe auf das Dorf Zêwekê in Binarê Qendîl. Verletzt wurde offenbar niemand bei der Bombardierung, die sich um etwa 16 Uhr ereignete, es soll allerdings ein Flächenbrand entstanden sein. Die Zivilbevölkerung hat ihre Häuser verlassen und harrt im Freien aus.