HPG: Der türkische Staat will die Region entvölkern

Das Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte HPG hat zu den Angriffen des türkischen Militärs auf die Zivilbevölkerung Südkurdistans eine Erklärung veröffentlicht. Darin heißt es: „Der türkische Staat zielt darauf ab, die Region zu entvölkern“.

Das Hauptquartier der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) hat eine Stellungnahme zu den Angriffen der türkischen Armee gegen die zivile Bevölkerung von Südkurdistan abgegeben. Darin wird betont, dass es sich bei den Angriffen um gezielte Militärschläge gegen Zivilist*innen handelt. Der türkische Staat verfolge das Ziel, die Region zu entvölkern und somit das kurdische Volk aus seiner Heimat zu vertreiben.

Schwere Waffen gegen südkurdische Zivilbevölkerung

„Seit geraumer Zeit zielt die invasive Armee der türkischen Republik auf die Errungenschaften des kurdischen Volkes ab. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit werden brutale Angriffe auf unser Volk und unsere Werte durchgeführt und Versuche gestartet, die Region zu besetzen. Um sich eine dauerhafte Präsenz in der Region zu verschaffen, hat das türkische Militär seine Besatzungsangriffe gegen das Gebiet Bradost verstärkt“. Weiter heißt es in der Erklärung, dass schwere Waffen eingesetzt werden, um Massaker an der Zivilbevölkerung zu begehen. Bei den Bombardements durch Kampfhubschrauber der türkischen Luftwaffe werde auch der Lebensraum der zivilen Bevölkerung zerstört.

Angriff auf Rekanî-Aschiret

„Zu den vielen Beispielen dieser Angriffe kommt jetzt der Luftangriff vom 10. April auf den Ort Şeladizê in der südkurdischen Stadt Amediye, in dem die Angehörigen des Rekanî-Aschiret leben. Bei dem Angriff wurden drei Brüder und Patrioten auf grausame Weise ermordet. Die Brüder Remezan Mihemed, Mecîd Mihemed und Tahir Mihemed waren Menschen aus dieser Region, die auf dem Weg in ihr Dorf waren, als sie getötet wurden“.

Die Volksverteidigungskräfte betonen, dass bereits am 22. März der HPG-Kämpfer Demhat Zindan (Demhat Ehmed Rekanî), der ebenfalls Mitglied des Rekanî-Aschirets war, bei einem Luftangriff der türkischen Armee auf die Region Bradost ums Leben gekommen ist.

Bei dem Rekanî-Aschiret handelt es sich nach Informationen des HPG-Hauptquartiers um Menschen, die bereits seit Jahrhunderten in der Region leben. Im Zuge der türkischen Angriffe waren Angehörige der Rekanî gezwungen, ihre Dörfer zu verlassen. Jeder Versuch, in ihre Heimat zurückzukehren, scheitere an den genozidalen Absichten der türkischen Besatzerarmee, heißt es.

Widerstand muss kraftvoller werden

 „Aufgrund der Angriffe des türkischen Staates ist die Bevölkerung der Region immer wieder Massakern ausgesetzt. Das kurdische Volk muss überall seine Stimme gegen diese Angriffe erheben und darf nicht schweigen. Das Ziel des Feindes ist, die freien Kurd*innen zu ermorden. Um die Befreiung unseres Volkes in allen vier Teilen Kurdistans zu erwirken, muss unser Widerstand noch kraftvoller werden.

Im Angesichts dieses Verlustes sprechen wir den Angehörigen unseres Freundes Demhat Zindan sowie den Angehörigen der Patrioten Remezan Mihemed, Mecîd Mihemed und Tahir Mihemed unser Beileid aus. Als die Volksverteidigungskräfte Kurdistans legen wir den Eid ab, unseren Widerstand so lange fortzusetzen, bis wir den Tod der Gefallenen gerächt haben“.