Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) berichtet in seiner täglich veröffentlichten Übersicht zum Krieg in den Medya-Verteidigungsgebieten von diversen Luft- und Artillerieangriffen der türkischen Armee.
Demnach haben die türkischen Invasionstruppen am 28. März verbotene Kampfmittel gegen eine Guerillastellung im Gebiet Sîda eingesetzt. Die Stellung befindet sich in der Nähe des gleichnamigen Dorfes in der Zap-Region und wird täglich von der Armee angegriffen. Sîda und das nahegelegene Çemço haben eine strategische Bedeutung, seit sich die Besatzungstruppen im Dezember aus weiten Teilen der Zap-Region zurückgezogen haben. Weil die türkische Armee im Zap keine Erfolge zu verzeichnen hat, versucht sie Gebiete in der weiter östlich gelegenen Region Avaşîn einzunehmen. Dafür muss der Widerstand in Çemço und Sîda gebrochen werden.
Nach HPG-Angaben hat die türkische Armee am 28. und 29. März außerdem insgesamt 15 Angriffe mit Haubitzen, Panzern und schweren Waffen gegen die Guerillastellungen in Çemço und Sîda sowie gegen die Widerstandsgebiete Girê Cûdî und Girê FM durchgeführt. Der Girê Cûdî sowie Girê Çarçêl in Metîna und Geliyê Balinda im Zap wurden am 27. und 28. März von Kampfjets bombardiert, die HPG verzeichneten insgesamt vier Luftangriffe.
Keine militanten Aktionen bis zu den Wahlen in der Türkei
Die kurdische Befreiungsbewegung hat angekündigt, alle militärischen Aktionen bis zu den Wahlen am 14. Mai in der Türkei auszusetzen. Die Entscheidung wurde bereits nach der Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar aus humanitären Gründen getroffen und ist inzwischen aufgrund der Bedeutung der Wahlen verlängert worden. Die Guerillaarmeen HPG und YJA Star (Verbände freier Frauen) führen keine eigenständigen Aktionen mehr durch und werden nur zur Selbstverteidigung bei Angriffen aktiv.