Brandermittlungen halten an
In dem Restaurant eines zwölfstöckigen Hotels im Skigebiet Kartalkaya in der Provinz Bolu brach in der Nacht zum Dienstag ein Feuer aus und verbreitete schnell über das Hotel. Nach offiziellen Angaben forderte das Feuer mindestens 76 Todesopfer, 51 Menschen wurden verletzt. Der Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat in einer Erklärung den Angehörigen der Opfer des verheerenden Hotelbrands sein Mitgefühl ausgesprochen.
„Wir möchten unser tiefes Bedauern und unser Mitgefühl angesichts dieses tragischen Ereignisses zum Ausdruck bringen. Wir wünschen den Todesopfern Gottes Gnade und sprechen ihren Familien und Angehörigen unser Beileid aus. Den Verletzten wünschen wir baldige Genesung“, hieß es in der schriftlichen Stellungnahme.
Regierung verfehlt Hauptaufgabe
Die KCK verurteilte in diesem Zusammenhang eine grundlegende Vernachlässigung staatlicher Pflichten in der Türkei. Sie wies darauf hin, dass „ähnliche Tragödien immer wieder auf Nachlässigkeit, Korruption und die Tatsache, dass die Menschen dem Hunger und der Armut überlassen werden“ zurückzuführen seien. Die Organisation betonte, die derzeitige Regierung investiere seit Jahren vorrangig in den „Krieg gegen die kurdische Bevölkerung“ anstatt in die öffentliche Sicherheit und den Schutz ihrer Bürger:innen.
Verdunkelungsgefahr
„Sollte es keine Verschleierungsversuche geben, sondern umfassend ermittelt werden, wird sich herausstellen, dass auch der Brand in Bolu-Kartalkaya Ergebnis eben dieser fahrlässigen Herangehensweise ist“, hieß es weiter. Die KCK kritisierte, dass nach Unglücken häufig Nachrichtensperren erlassen würden, um eine unabhängige Untersuchung sowie eine klare Darstellung der Ereignisse zu verhindern. Stattdessen würden sich die zuständigen Institutionen und Verantwortungsträger gegenseitig die Schuld zuschieben oder einige wenige Personen verhaften, ohne die eigentlichen Ursachen offen zu legen.
Demokratische Erneuerung notwendig
Die KCK appellierte an die politische Opposition und zivilgesellschaftliche Organisationen, die Tragödie eingehend zu untersuchen und „die wahren Gründe für die Nachlässigkeiten“ offenzulegen. Nur so könne sichergestellt werden, dass sich eine derartige Katastrophe nicht wiederhole und eine notwendige demokratische Erneuerung angestoßen werde, die das Gemeinwohl in den Mittelpunkt rückt.