HDP Hewlêr: „Sollen Geschwister sich gegenseitig bespitzeln?“

In Südkurdistan werden HDP-Mitglieder vom Geheimdienst der PDK zur Spitzeltätigkeit gedrängt. Die Repression gegen politisch Verfolgte aus der Türkei hat in den vergangenen Monaten zugenommen.

Die HDP-Vertretung in Hewlêr (Erbil) hat auf die Repression gegen die Partei in Südkurdistan hingewiesen und die PDK zur Freilassung festgenommener Mitglieder aufgefordert. Zuvor hatten Angehörige von Nimet Güneş und Hesen Kaçar die HDP-Vertretung besucht. Die beiden HDP-Mitglieder sind vor über einem Monat von Sicherheitskräften in Hewlêr festgenommen worden.

Die HDP-Vertreterin Mizgîn Arî erklärte dazu gegenüber RojNews: „Seit vier Monaten sind unsere Mitglieder in Hewlêr, Zaxo und Dihok massiver Repression ausgesetzt. Sie werden einzeln zum Asayîş vorgeladen. Unsere Mitglieder werden in der Türkei aufgrund ihrer politischen Meinung verfolgt. Aus diesem Grund sind viele nach Südkurdistan gekommen, sie sind auch hier zu Hause. Südkurdistan darf nicht zu einem Kerker für sie werden.“

Laut Arî werden die Betroffenen von den südkurdischen Behörden bedrängt, sich als Agenten zu betätigen. „Sollen sich Geschwister gegenseitig bespitzeln? Soll hier Spionage für den türkischen Staat betrieben werden? Unsere Mitglieder haben nichts verbrochen und der Asayîş kann ihnen keine Straftat anhängen. Wenn der Parastin der PDK [Geheimdienst] sie nicht freilässt, werden wir vor den UN-Sitz und das Parlament ziehen“, kündigte die HDP-Vertreterin an.