Guerillakämpfer Zagros Cûdî bei Gefechten in Wan gefallen

Der Guerillakämpfer Zagros Cûdî ist bei Gefechten mit türkischen Operationseinheiten in Wan ums Leben gekommen.

Auseinandersetzung während Militäroperation

Der Guerillakämpfer Zagros Cûdî ist bei Gefechten mit türkischen Operationseinheiten in der kurdischen Provinz Wan (tr. Van) gefallen. Das gaben die Volksverteidigungskräfte (HPG) am Freitag in einem Nachruf auf den Kämpfer bekannt. Zu den Auseinandersetzungen kam es demnach am 24. September im Gebiet Masîro in der Kreisstadt Şax (Çatak). Die HPG sprachen den Angehörigen von Zagros Cûdî und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus. Zur Biografie des Gefallenen machte die Organisation folgende Angaben:

                                

Codename: Zagros Cûdî

Vor- und Nachname: Mehdi Uysal

Geburtsort: Şirnex

Namen von Mutter und Vater: Fatma – Mehmet Emin

Todestag und -ort: Wan

 

Zagros Cûdî wurde in Şirnex (Şırnak) als Kind einer im kurdischen Befreiungskampf tief verwurzelten Familie geboren. Die Region, in der er aufwuchs, gehört zu jenen in Nordkurdistan, in denen der schmutzige Krieg des türkischen Staates in den 1990er Jahren besonders blutig und der gesellschaftliche Widerstand sowie der bewaffnete Kampf der PKK dagegen entsprechend ausgeprägt war. Diese Realität prägte Zagros Cûdî. Aufgrund der schon früh gemachten Kriegserfahrungen wurde er früh politisiert, als Heranwachsender engagierte er sich innerhalb der Jugendbewegung. Ein besonderes Anliegen war ihm der Kampf der Jugend gegen sogenannte Spezialkriegsmethoden. Zu den Schlüsselelementen dieser antikurdischen Kriegsführung gehören unter anderem die massive Förderung von Drogenkonsum und Prostitution, um die Jugend zu manipulieren und sie der Politik zu entfremden.


Der Guerilla schloss sich Zagros Cûdî 2015 an. In jenem Jahr hatte das Regime in Ankara damit begonnen, den 2014 und damit noch während des Dialogprozesses mit Abdullah Öcalan hervorgebrachten „Zersetzungsplan“ („Çöktürme Planı“, sinngemäß: „In die Knie zwingen“) umzusetzen. Dabei handelt es sich um ein militärisches und politisches Vernichtungskonzept gegen die kurdische Gesellschaft, das bis heute Bestand hat.


Nach einer praktischen Ausbildung in der Besta-Region kämpfte er zunächst in verschiedenen Gebieten von Botan. Später zog er zunächst an die Fronten gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und beteiligte sich anschließend am Widerstand um Selbstverwaltung in Şirnex. Danach wechselte er in die Medya-Verteidigungsgebiete und war dort im Widerstand gegen die türkische Besatzung Südkurdistans im Einsatz. Seit einiger Zeit hielt er sich auf eigenen Wunsch hin wieder in Nordkurdistan auf. Die HPG würdigen Zagros Cûdî als „mutigen und selbstlosen Apoisten, der bis zuletzt die Militanz der PKK“ repräsentierte. Hevalê Zagros hat seinen Namen in der Geschichte des Widerstands unsterblich gemacht. Das Andenken an ihn wird bis zum letzten Augenblick von uns bewahrt werden und der Jugend von Botan den richtigen Weg aufzeigen“, so die HPG.