Guerillakampf von Heftanin bis Serhed

Bei Guerillaaktionen in Heftanin, Colemêrg, Şirnex und Agirî sind mindestens 23 Soldaten der türkischen Armee getötet worden. In der nordkurdischen Region Serhed sind drei Guerillakämpfer im Gefecht ums Leben gekommen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat sich zu Guerillaaktionen in Süd- und Nordkurdistan geäußert. Demnach sind insgesamt 23 Soldaten der türkischen Armee getötet worden.

Heftanin

In Heftanin, einer Region innerhalb der Medya-Verteidigungsgebiete, hat am 5. Mai ein Angriff auf eine auf dem Girê Partîzan stationierte Militäreinheit der türkischen Armee stattgefunden. Stellungen und Unterstände auf dem Berggipfel wurden laut HPG unter „effektiven Beschuss“ gesetzt, die Anzahl der Toten und Verletzten war nicht feststellbar.

Am selben Tag bombardierte die türkische Luftwaffe das Gebiet Şehîd Kendal, einen Tag später den Girê Qesrokê in Heftanin. Zu Verlusten der Guerilla kam es dabei nicht.

Colemêrg

Am 6. Mai griff die Guerilla eine Militäreinheit auf dem Girê Merganiş in Çelê (Çukurca, Provinz Colemêrg/Hakkari) an. Dabei wurden zwei Soldaten getötet, eine Stellung der türkischen Armee wurde zerstört.

Şirnex

Am 2. Mai leitete die türkische Armee eine Militäroperation am Berg Cûdî in Şirnex (Şırnak) ein, die sich auf die Gebiete Deriyê Xendekê, Deriyê Hirçê und Kasaphane erstreckte. Die Operation wurde am 5. Mai ergebnislos beendet.

Die HPG griffen am 5. Mai einen am Berg Cûdî zwischen Dader und Siwaro befindlichen Militärposten an. Die Anzahl der Toten und Verletzten war nicht feststellbar. Im Anschluss setzte die türkische Armee das Gebiet Girê Çolya unter ziellosen Artilleriebeschuss.

Am selben Tag führten die HPG eine Sabotageaktion in der Nähe des Dorfes Osyan in Besta durch. Die Aktion richtete sich gegen Infanteriesoldaten und ein Fahrzeug vom Typ Amarok, die sich auf dem Weg zu einem Militärlager auf einem Berggipfel befanden. Fünf Soldaten kamen ums Leben. Danach fand eine weitere Sabotageaktion gegen eine zur Intervention anrückende Militäreinheit statt, bei der ein Soldat getötet wurde.

Die beteiligte Guerillaeinheit konnte sich ohne Verluste zurückziehen.

Agirî

In der nordkurdischen Provinz Agirî (Ağrı) legt die türkische Armee seit einiger Zeit Hinterhalte entlang der internationalen Straße zwischen Bazid (Doğubeyazıt) und Bajêrganê (Gürbulak). Die HPG beobachteten das Geschehen und schlugen am 5. Mai zu. Bei dem Angriff auf eine Kolonne gepanzerter Militärfahrzeuge wurde ein Kirpi vollständig zerstört, 15 Soldaten kamen ums Leben. Die Toten und Verletzten wurden von der türkischen Armee mit Krankenwagen abtransportiert. Gleichzeitig wurde eine Militäroperation eingeleitet, bei der zahlreiche Panzerfahrzeuge eingesetzt wurden. Es kam zu heftigen Gefechten zwischen der türkischen Armee und der Guerilla. Am 6. Mai kamen dabei drei Guerillakämpfer ums Leben.

                                    

Codename: Azad Tetwan

Vor- und Nachname: Nevzat Pirbudak

Geburtsort: Bedlîs

Namen von Mutter und Vater: Dılşah – Necmettin

Todestag und -ort: 6. Mai 2020 / Agirî

 

Kod Adı: Birindar Maku

Vor- und Nachname: Hussein Abberim

Geburtsort: Maku

Anne - Baba Adı: Mohabat – Ali

Todestag und -ort: 6. Mai 2020 / Agirî

 

Kod Adı: Piro Serhed

Vor- und Nachname: Özer İnce

Geburtsort: Qers

Namen von Mutter und Vater: Hanım – Halis

Todestag und -ort: 6. Mai 2020 / Agirî

Azad Tetwan ist nach HPG-Angaben in Tetwan (Tatvan, Provinz Bedlîs/Bitlis) geboren und in einer patriotischen Familie aufgewachsen. Er lernte den Befreiungskampf bereits sehr früh kennen und schloss sich 2005 der Guerilla an. In den kurdischen Bergen kämpfte er in vielen Gebieten und war zuletzt in Serhed. Die HPG beschreiben ihn als unermüdlichen Kommandanten, der seine Aufgaben mit großem Verantwortungsgefühl erfüllte.

Auch Birindar Maku und Piro Serhed kannten den Befreiungskampf bereits in ihren Jugendjahren und erlebten den gegen das kurdische Volk geführten Vernichtungsfeldzug unmittelbar mit. Um dagegen Widerstand zu leisten, schlossen sie sich dem Guerillakampf an.