Guerillaaktion in Xakurke, Gefechte in Dersim

Die Guerilla hat in der südkurdischen Xakurke-Region türkische Militäreinheiten angegriffen. Mindestens drei Verluste muss die türkische Armee dort verkraften. In der Provinz Dersim in Nordkurdistan ist es zu Gefechten gekommen.

Die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) hat sich zu den Aktivitäten der kurdischen Guerilla geäußert. Wie es in einer am Donnerstag herausgegebenen Bilanz heißt, ist es in der Xakurke-Region in Südkurdistan, wo seit dem 27. Mai eine türkische Besatzungsoffensive läuft, zu einem Angriff auf Militärposten auf dem Şehîd-Derwêş-Gipfel gekommen. Die HPG teilen dazu mit: „Die Aktion fand am 11. Juni gegen 15.30 Uhr statt. Unsere Kräfte gingen wirkungsvoll gegen feindliche Einheiten vor und zerstörten eine Stellung. Dabei wurden drei türkische Soldaten getötet, die mittlerweile von der feindlichen Luftwaffe aus dem Kampfgebiet evakuiert wurden.“

Eine weitere Aktion hat den HPG zufolge in der Nacht zu Mittwoch auf der anderen Seite der Grenze in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) stattgefunden. Im Kreis Çelê (Çukurca) führte die Guerilla eine Aktion gegen den Militärstützpunkt auf dem Tepê Ortê durch. Dabei wurden Stellungen und Unterstände ins Visier genommen und „wirksam beschossen“. Wie viele Verluste die türkische Armee zu verkraften hatte, war nicht feststellbar. „Im Anschluss an die Aktion bombardierte die Besatzungsarmee das Gebiet Dola Qominista. Unsere Einheiten zogen sich verlustlos in ihre Basis zurück“, heißt es weiter.

Dersim

Zu einem Vorfall in Dersim, der zum Tod von fünf Guerillakämpferinnen führte, äußern sich die HPG wie folgt: „Am 9. Mai leitete die türkische Besatzungsarmee in der Provinzhauptstadt Dersim eine Operation ein, in deren Rahmen die Person namens Şêxo Amed (Şeyhmus Özdemir) in Gefangenschaft geriet und sich daraufhin zur Kollaboration mit dem Feind entschied.  Auf Grundlage der von dieser Person preisgegebenen Informationen weitete die Besatzungsarmee ihre Operation aus. Am 8. Juni kam es daraufhin zu Zusammenstößen zwischen dem Militär und unseren Kräften, dabei wurde das Rückzugsgebiet unserer Mitglieder heftigen Luftangriffen ausgesetzt. Unsere Kräfte leisteten einen unermüdlichen Widerstand und versetzten den Besatzern eine schwere Niederlage. Dabei kam es zu Verlusten in unseren Reihen: Unsere Freundinnen Dicle, Berfin, Nuda, Havin und Kinem sind gefallen, nachdem sie zuvor bis zur letzten Kugel gekämpft haben. Ihre vollständigen Identitäten werden wir der Öffentlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.

Am gleichen Tag durchsuchte die türkische Besatzungsarmee in den Gebieten Tavneş und Hengirvan das Gelände. Anschließend wurde die Operation in Dersim eingestellt.“

Luftangriffe auf Südkurdistan

In ihrer Bilanz erwähnen die HPG zudem Luftangriffe auf die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete. Demnach bombardierten türkische Kampfbomber am Mittwochabend um etwa 20 Uhr sowie in den heutigen Morgenstunden gegen 7.00 Uhr die Region Xinere in Xakurke. Verluste bei der Guerilla hat es nicht gegeben.