Guerilla beschlagnahmt Waffen der türkischen Invasionstruppen

Die Guerilla setzt den Widerstand gegen die türkische Invasion in Südkurdistan fort. Bei einer Vergeltungsaktion in Avaşîn wurden Waffen der türkischen Armee beschlagnahmt.

Wie aus der aktuellen Übersicht des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG) zum Krieg in den Bergen Kurdistans hervorgeht, hat die Guerilla in der Region Avaşîn eine Vergeltungsaktion für den Chemiewaffenangriff am Mamreşo durchgeführt, bei dem im Mai 2021 sieben Kämpfer:innen unter dem Kommando von Serhad Giravî und Sarya Diyar nach tagelangem Widerstand gegen die türkischen Invasionstruppen ums Leben gekommen sind. „Die Freiheitsguerilla Kurdistans setzt ihr Versprechen, den Spuren der Gefallenen zu folgen, sie zu rächen, das Gedenken an sie lebendig zu halten und ihre Ziele zu verwirklichen, mit Aktionen in die Praxis um“, erklären die HPG.

Demnach richtete sich die Aktion am 26. Juli gegen eine Gruppe Besatzer, die im Gebiet Mamreşo eine Straße zu militärischen Zwecken zwischen Girê Şehîd Munzur und Girê Şehîd Arnos errichteten. Die siebenköpfige Gruppe sei in einen Hinterhalt gelockt und aus dem Nahabstand von einer Guerillaeinheit mit Schusswaffen angegriffen worden. Eine zweite Guerillaeinheit attackierte die ins Gelände flüchtenden Besatzer, die gesamte Gruppe kam ums Leben. Anhand der Leichen wurde festgestellt, dass es sich um drei Soldaten und vier Kontras handelte. Die Guerilla beschlagnahmte ein Infanteriegewehr (MPT-55), drei Kalaschnikow (AK-47), ein Funkgerät und weiteres militärisches Zubehör.

Türkische Kampfjets bombardieren zerstörten Panzer im Zap

Aus der Zap-Region berichten die HPG von diversen weiteren Aktionen. Die türkische Armee hat am Mittwoch das Gebiet bombardiert, in dem die Guerilla am 25. Juli einen Panzer zerstörte. Offenbar sollten die Trümmer vernichtet werden. Ebenfalls am Mittwoch wurden von der Guerilla Kampfhubschrauber im Angriffsflug auf Şikefta Birîndara attackiert, ein Hubschrauber wurde getroffen und musste beidrehen.

Im Gebiet Çemço intervenierten Guerillakämpfer:innen am Mittwoch gegen türkische Einheiten, die in Richtung der Stellungen Şehîd Adil und Şehîd Serxwebûn vorrücken wollten. Ein weiterer Versuch wurde heute um 4.40 Uhr gestoppt, ein Soldat wurde erschossen.

Sniper-Taktik am Girê FM und Girê Amêdî

Am Girê FM wurden am Mittwoch drei Soldaten von mobilen Sniper-Einheiten der YJA Star erschossen, ein Soldat wurde verwundet. Auch am Girê Amedî wurden am Mittwoch vier Soldaten erschossen, am frühen Donnerstagmorgen kam ein weiterer Soldat ums Leben. Außerdem wurde eine Überwachungskamera zerstört, eine weitere wurde beschädigt.

Sabotageakt in Xakurke

An den Hängen des Girê Şekîf in Xakurke verübten mobile Guerillagruppen einen Sabotageakt gegen eine türkische Einheit. Bei der Aktion kam mindestens ein Soldat ums Leben, drei weitere wurden verletzt.

Angriffe der türkischen Armee

Die türkische Armee hat am 27. Juli vier Mal chemische Waffen und Sprengstoff gegen Guerillastellungen in den Gebieten Girê Amêdî und Girê FM eingesetzt. Die HPG berichten außerdem über 25 Bombardierungen durch Kampfjets, 27 Angriffe mit Hubschraubern und Hunderten Angriffen mit Panzern, Mörsern, Haubitzen und schweren Waffen.