Die im Rahmen der zu Weihnachten im Bundesgebiet durchgeführten Sachspendenkampagne gesammelten Neujahrsgeschenke für die Kinder in Südkurdistan haben nach Mexmûr endlich auch die Şengal-Region erreicht.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland bei einer Sachspendensammlung Geschenke für Kinder gesammelt, die nun nach Mexmûr auch die Kinder in Şengal erreicht haben. Die „Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan“ (IfFuHiK) hatte die Kampagne im Zeitraum vom 6. November bis zum 6. Dezember durchgeführt, in deren Rahmen sie mit Unterstützung von Kurd:innen und Menschen unterschiedlichster Herkunft aus vielen Städten Deutschlands 2000 Geschenkpakete zusammenstellen konnte. Gegenstände wie Malbücher, Stifte, Zahnbürsten, Zahnpasta, Cremes, Handtücher, Strumpfhosen, Mützen, Schnuller und Babytrinkflaschen, Schokolade und kleines Spielzeug konnten so als Geschenke verpackt den Kindern vor Ort eine kleine Freude bereiten.
Brücke der Liebe und Solidarität
Emine Gözen ist Sprecherin der IfFuHiK. Gegenüber Murat Mang von der Tageszeitung Yeni Özgür Politika äußerte sie, über die Ankunft der Geschenke an den Zielorten sehr zufrieden zu sein. „Unsere Kampagne ist nunmehr zu einer Tradition geworden. Hauptsächlich war es uns insbesondere wegen des Krieges in Kurdistan sehr wichtig, diese Kampagne auszuweiten. Und zudem wollten wir mit unserer Kampagne eine Brücke zwischen den Kindern hier und in Mexmûr und Şengal bauen.“
Kampagne erstmals mit Şengal ergänzt
Schon 2019 organisierte die IfFuHiK eine Sachspendensammlung für die Kinder im Geflüchtetencamp Mexmûr; „Weihnachten im Schuhkarton“. Mit Şengal wurde die Initiative allerdings erst im letzten Jahr erweitert. „Şengal hat ein Massaker erlebt und ist eine Region, die sich selbst überlassen worden ist, daher war es uns sehr wichtig, auch die dortigen Kinder zu erreichen“, begründet Gözen diesen Schritt. Und ergänzt: „Die im vergangenen Dezember verschickten Geschenke haben Mexmûr in den ersten Wochen des neuen Jahres 2021 erreicht. In Şengal trafen die Pakete aber erst nach einer schmerzvollen Reise am 17. Februar ein. Unsere Geschenktaschen sollen nicht als Hilfen, sondern als Solidarität gesehen werden.“ Die Verantwortliche des Hilfsnetzwerks der ezidischen Frauen, Feride Şengalî, teilte derweil mit, dass sie über die Ankunft der Geschenke glücklich sind und mit deren Verteilung bereits begonnen haben.
Große Unterstützung aus allen Ecken Deutschlands
Emine Gözen war überrascht von der großen Hilfsbereitschaft der Menschen. „Neben Mitgliedern der kurdischen Community haben uns sehr viele Menschen unterschiedlichster Herkunft unterstützt. Als wir diese Kampagne begonnen haben, dachten wir nicht daran, dass sie sich so ausweitet. Wir als Mitglieder der Initiative haben daher von Zeit zu Zeit emotionale Augenblicke erlebt. In vielen Regionen hatten sich Gruppen gebildet, die dann mit ihren eigenen Mitteln die Geschenke zu uns transportiert haben. Diese Kampagne hat uns gezeigt, dass den von uns entwickelten Projekten die Unterstützung von Menschen jeder Herkunft gilt, hauptsache, wir verschaffen uns Gehör. Wir sehen, dass in einer Welt der globalisierenden Grausamkeit sich auch die Solidarität globalisiert.“
Şengal
Neue Kampagne in 2021
Auch zum Ende dieses Jahres werde es wieder eine Kampagne für die Kinder in Kurdistan geben, kündigt Gözen an. Diesmal will die IfFuHiK weitere Orte miteinbeziehen. „Es gibt eine ganze Reihe von Regionen, die wir erreichen wollen. Ich bin überzeugt, dass uns dies 2021 gelingen wird. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und Unterstützenden.”
