Gedenken an Aysel Doğan in Mexmûr

In Mexmûr ist Aysel Doğan gedacht worden. Die in Köln verstorbene kurdische Politikerin hat sich eine Zeitlang in dem Geflüchtetencamp in Südkurdistan aufgehalten und war den Bewohner:innen persönlich bekannt.

Im Geflüchtetencamp Mexmûr in Südkurdistan hat eine Gedenkveranstaltung für die in Köln verstorbene Politikerin Aysel Doğan stattgefunden. An der Veranstaltung im Verein der Gefallenenfamilien nahmen Hunderte Menschen teil. Zu Beginn wurde eine Schweigeminute abgehalten, danach wurde eine Erklärung der „Partei der freien Frau in Kurdistan“ (Partiya Azadiya Jinê ya Kurdistanê, PAJK) verlesen, in der Aysel Doğans Engagement für die Frauenbefreiung gewürdigt wurde.

Bewohnerinnen von Mexmûr bei der Gedenkveranstaltung

Sultan Yildiztan, die Ko-Vorsitzende des Vereins, hielt eine Ansprache, in der sie Aysel Doğan und allen im Monat Mai Gefallenen der kurdischen Befreiungsbewegung gedachte und erklärte: „Hevala Aysel hat die Auswirkungen des Dersim-Massakers und die Realität des türkischen Staates unmittelbar erlebt. Sie hat bis zum letzten Moment ihres Lebens gekämpft und ist gefallen. Als Bevölkerung von Mexmûr trauern wir um sie. Wir alle kannten Hevala Aysel sehr gut und wir wissen, wie sie Widerstand geleistet hat gegen Besatzung und Verrat. Als der Feind die Gräber von Gefallenen angriff, sagte sie: Der Feind hat sogar Angst vor unseren Gebeinen. Und ja, das stimmt, der Feind fürchtet die Gebeine unserer Gefallenen, das haben wir bei Hevala Aysels Beerdigung ein weiteres Mal gesehen. Hevala Aysel war eine Zeitlang hier im Camp und ist mit uns zusammen in den Hungerstreik getreten. Wir sind voller Dankbarkeit für das, was die Gefallenen geleistet haben. An dieser Stelle versprechen wir ein weiteres Mal, dass wir ihren Kampf fortsetzen und ihre Träume wahrmachen werden.“

Im Camp Mexmûr ist ein Trauerzelt errichtet worden, das von den Bewohner:innen im Gedenken an Aysel Doğan besucht wird.