Frauendemo für Leyla Güven mit Wasserwerfern angegriffen

Eine Frauendemonstration zur Unterstützung von Leyla Güven wurde von der Polizei angegriffen. Vor dem Gefängnis in Amed, in dem Güven inhaftiert ist, sind rund 20 Frauen festgenommen worden.

In der nordkurdischen Stadt Amed (Diyarbakir) versammelten sich am Sonntag Frauenaktivistinnen vor dem Hochsicherheitsgefängnis, in dem die hungerstreikende HDP-Abgeordnete Leyla Güven inhaftiert ist, um ihre Unterstützung mit der Politikerin zu bekunden. Seit 74 Tagen bereits protestiert Leyla Güven mit einem unbefristeten Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan.

An der Kundgebung vor dem E-Typ-Gefängnis nahmen zahlreiche Frauen teil, unter anderem auch Aktivistinnen vom Frauenverein Roza, der Frauenplattform „Dicle Amed“ und die HDP-Abgeordnete Remziye Tosun.

Ein Hupkonzert als rebellische Klangkulisse wurde begleitet von Parolen wie „Leyla Güven ist unsere Würde“. Die Polizei nahm die Aktivistinnen in den Kessel und griff die Frauen unter massiver Anwendung von Gewalt an. Adalet Kaya, Vorsitzende des Frauenvereins Roza, und die Sprecherin der Dicle-Amed-Frauenplattform Bahar Karakaş Ulu wurden über den Boden geschleift und geschlagen. Auch die Abgeordnete Remziye Tosun wurde von Polizisten geschlagen und beschimpft.

Gegen den Polizeiangriff: „Es lebe der Gefängniswiderstand“

Die Frauen reagierten auf den Polizeiangriff mit der Parole „Es lebe der Gefängniswiderstand.“ Die Sicherheitskräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein – die Frauen leisteten aber auch noch lange danach Widerstand. Die Parlamentarierin Remziye Tosun wurde gezielt von einem Wasserwerfer getroffen.

Zwanzig Frauen festgenommen

Während der Widerstand gegen den Polizeiangriff andauerte, sind rund zwanzig Frauen festgenommen worden. Bisher sind die Namen von folgenden Betroffenen bekannt: Adalet Kaya, Bahar Karakaş Ulu, Ceylan Aslan, Gönül Adıbelli und die Mitarbeiterin von Remziye Tosun, Gurbet Özer.