Der ezidische Aktivist Ibrahim Derwêş Evdî ist tot. Er erlag in einem Krankenhaus in Mosul seinen Verletzungen, die er bei dem jüngsten Drohnenangriff der Türkei auf die Şengal-Region erlitten hatte. Am 15. Juni hatte die türkische Luftwaffe das ezidische Kerngebiet in Südkurdistan zum wiederholten Mal mit Killerdrohnen angegriffen.
Ziel der Attacke war das Gebäude des Volksrats in der Kleinstadt Sinûnê, das zweimal bombardiert worden war. Der zwölfjährige Salah Nasir Naso war sofort tot, sieben weitere Personen, darunter Ibrahim Derwêş Evdî und der Journalist Salih Berces vom ezidischen Sender Çira TV, wurden teils schwer verletzt.
Der Autonomierat von Şengal hatte nach dem Luftangriff erklärt: „Der Volksrat von Sinûnê ist als Angriffsziel gewählt worden, weil er eine ständige Anlaufstelle für die Bevölkerung ist und sich für eine Lösung der Probleme der Menschen einsetzt. In der Umgebung befinden sich Wohnhäuser und Geschäfte. Der Angriff richtete sich eindeutig nicht nur gegen den Volksrat, sondern auch gegen die Bevölkerung.“
Derweil befindet sich der Leichnam von Ibrahim Derwêş Evdî aktuell auf dem Weg von Mosul nach Şengal. Es wird erwartet, dass der Aktivist am Freitag im Rahmen einer Zeremonie beigesetzt wird.