Drohnen über Şengal

Über der Region Şengal in Südkurdistan finden Aufklärungsflüge statt. Vermutlich handelt es sich um türkische Drohnen.

Seit Mittwoch finden Aufklärungsflüge im Luftraum über dem ezidischen Siedlungsgebiet Şengal statt. Es wird vermutet, dass es sich um türkische Drohnen handelt. Die Luftbewegungen dauern weiter an.

Die Türkei hat zuletzt am 8. November die Gemeinde Barê bei Xanesor mit Kampfdrohnen bombardiert. Bei dem Angriff sind ein Zivilist und ein Kämpfer ums Leben gekommen, zwei weitere Personen wurden verletzt.

Seit dem von den USA und der Türkei unterstützten und zwischen der irakischen Zentralregierung und der Leitung der Autonomieregion Südkurdistan am 9. Oktober 2020 unter UN-Aufsicht in Bagdad geschlossenen Abkommen zur Zukunft von Şengal steht das ezidische Siedlungsgebiet in Südkurdistan unter hoher Anspannung. Die Menschen in der Region sind empört darüber, dass der Vertrag über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung hinweg geschlossen wurde. Zwar liegt Şengal außerhalb der Autonomieregion, doch die Regierungspartei PDK beansprucht die Kontrolle über das Gebiet. Laut der in Bagdad getroffenen Vereinbarung obliegt die Verwaltung der Region nun Hewlêr, die Sicherheit der Autorität der irakischen Zentralregierung. Dafür müsse die Region von „lokalen und von außen kommenden bewaffneten Gruppen gesäubert werden“. Gemeint sind die Widerstandseinheiten YBŞ (Yekîneyên Berxwedana Şengalê sowie proiranische schiitische Milizen der im Zuge des Kampfes gegen den IS aufgestellten Volksmobilisierungseinheiten (Hashd al-Shaabi).