Brandstiftung: Menschen in Omeryan in Lebensgefahr
Nach der Ausrufung einer Ausgangssperre in der Region Omeryan in Nordkurdistan hat das türkische Militär das Gebiet in Brand gesetzt.
Nach der Ausrufung einer Ausgangssperre in der Region Omeryan in Nordkurdistan hat das türkische Militär das Gebiet in Brand gesetzt.
Ein Feuer in der nordkurdischen Provinz Mêrdîn (Mardin) hat bereits Hunderte Bäume vernichtet und erreicht inzwischen das Dorf Sitilile (Akarsu), aus dem der berühmte vom türkischen Staat ermordete Intellektuelle Musa Anter stammt.
Im Rahmen einer großen Operation von Soldaten und sogenannten Dorfschützern in der zu Nisêbîn (Nusaybin) gehörigen Omeryan-Region haben die staatlichen Kräfte sich rasch ausbreitende Brände gelegt, die zunächst das Dorf Çalê (Çalı) und den Weiler Serêkaniyê (Pınarbaşı) erfasst haben und sich nun auf Sitilile (Akarsu) ausweiten. Die Bevölkerung versuchte erfolglos, die Brände mit eigenen Mitteln zu löschen.
Anwohner berichten, dass am Tag vor Ausbruch des Brandes eine Ausgangssperre aufgrund einer Militäroperation verhängt wurde. Sie geben an, dass in der Umgebung der Dörfer Yavruköy und Ilkadim Brände ausgebrochen seien. Menschen aus dem Dorf Çalê berichten, die Brände hätten sich die ganze Nacht ausbreiten können, ohne dass die Bewohner aufgrund der Ausgangssperre etwas unternehmen konnten. Der Brand habe dann das Dorf eingeschlossen und schließlich die Häuser erfasst.
„Wenn wir hinausgehen, erschießen sie uns, wenn wir drin bleiben, verbrennen wir“
Gegenüber der Nachrichtenagentur JinNews erklärte eine Bewohnerin: „Wenn wir hinausgehen, um den Brand zu löschen, erschießen sie uns, wenn wir drin bleiben, verbrennen wir. Es muss etwas unternommen werden, der Rauch hat das Dorf erreicht.“
Die Region wird in Brand gesetzt
Die HDP-Abgeordnete der Provinz Mêrdîn (Mardin), Pero Dündar, teilte mit, dass bereits im vergangenen Jahr die von der türkischen Armee gelegten Brände im Parlament thematisiert worden sind: „Waldgebiete werden gezielt in Brand gesetzt. Es wird darauf verwiesen, dass es militärische Auseinandersetzungen in der Region gibt. Die Menschen in den Dörfern sind ihres Lebens nicht mehr sicher.“