Dörfer in Südkurdistan werden entvölkert

Die türkische Militärinvasion in Südkurdistan weitet sich aus, die Region wird ununterbrochen bombardiert. Mit Unterstützung der PDK werden großflächig Dörfer entvölkert.

Die türkische Armee setzt ihre am 27. Mai gestartete Besatzungsoperation in Xakurke mit Unterstützung der südkurdischen Barzani-Regierung fort. Die Angriffe konzentrieren sich auf Xakurke, ein Gebiet, das sich über Süd-, Nord- und Ostkurdistan erstreckt, also im Dreistaateneck Irak, Türkei und Iran liegt. Inzwischen ist die Invasion nicht mehr auf Xakurke beschränkt, sondern breitet sich auf andere Gebiete aus. Die türkische Armee verlegt weitere Truppen nach Südkurdistan.

In der grenznahen Region Zaxo wird die Landbevölkerung von den Sicherheitskräften der Barzani-Partei PDK bedroht, damit sie die Region verlassen. Betroffen sind die Dörfer Keşan, Zoma Kani Delê, Şudni, Riwisê und Zoma Siyara Sitewrê und die Nomaden auf den anliegenden Hochweiden.

Die türkische Armee hat militärische Schwierigkeiten bei ihrer Invasion und will die Region entvölkern. Ihre Bodentruppen kommen nicht voran, es finden vor allem Luftangriffe statt. Aus diesem Grund werden zivile Siedlungsgebiete bombardiert und die PDK lässt sich dazu benutzen, die Landbevölkerung zu vertreiben.

Der türkische Geheimdienst MIT und die PDK arbeiten dabei zusammen. PDK-Vertreter fahren systematisch die Dörfer in Bradost, Behdînan und Metîna ab, um die Bevölkerung zur Flucht zu bewegen. Dabei wird nicht nur mit Drohungen gearbeitet, sondern auch mit Geld. Den Dorfbewohnern werden Entschädigungszahlungen aus der Türkei zugesagt. Mutmaßlich sollen in den leerstehenden Dörfern Mitarbeiter des MIT und Soldaten in Zivilkleidung untergebracht werden.

Das Dorf Şeraniş bei Zaxo, das ursprünglich eine mehrheitlich christliche Bevölkerung hatte, steht inzwischen leer. Der Zugang zu dem evakuierten Dorf ist gesperrt. In Bradost, Xakurke und Metîna sind die Gemeinden Kewert, Elmuş, Muslok, Hole, Spiyane, Xizne, Dola Şuşane und Guzereş zum Sperrgebiet erklärt worden, dazu gehören ungefähr 200 Dörfer und Weiler.

In Bradost sind außerdem in Lêlikan, Navmêrgan, Xelkere, Bilasinên, Xelifan, Geliyê Reş, Araqa, Xeme, Bizinê, Bênavok, Çinaro, Çiyayê Kitkin, Reşmelê, Şapanê, Kanireş, Qongre und Sosinê Militärposten der türkischen Armee errichtet worden.