Dörfer in Patnos von Armee und Militärpolizei gestürmt
Im nordkurdischen Patnos (Provinz Agirî) sind mehrere Dörfer von der türkischen Armee und Militärpolizei gestürmt worden. Dabei wurden neun Zivilisten festgenommen.
Im nordkurdischen Patnos (Provinz Agirî) sind mehrere Dörfer von der türkischen Armee und Militärpolizei gestürmt worden. Dabei wurden neun Zivilisten festgenommen.
In Patnos in der nordkurdischen Provinz Agirî (Ağrı) sind drei Dörfer von türkischen Soldaten und Angehörigen der Militärpolizei (Jandarma) gestürmt worden. Bei den Razzien wurden neun Personen festgenommen.
Die Durchsuchungen ereigneten sich Freitagnachmittag in den Dörfern Gamêşvan (türkisch Değirmendüzü), Siltanmût (Doğansu) und Nenecanî (Bozoğlak). Betroffen von den Festnahmen sind nach letztem Stand neun Zivilist*innen. Nur drei von ihnen sind namentlich bekannt. Bei ihnen handelt es sich um Adem Rıza Yıldız, Ramazan Dinç und Dursun Aktepe. Sie wurden zur Kreiskommandantur der Militärpolizei in Patnos verschleppt. Was ihnen vorgeworfen wird, ist unklar.
De facto Kriegszustände in Agirî
In Agirî herrschen seit geraumer Zeit Kriegszustände. Erst vor einer Woche war in der Provinz ein Zivilist von türkischen Soldaten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich im Dorf Mûşîyan (Soğukpınar) im Kreis Dutax (Tutak). Opfer war der dreifache Familienvater Murat Kaya. Die türkische Armee hatte zuvor eine Militäroperation in der Gegend eingeleitet, danach soll es zu einer Schießerei gekommen sein, bei der drei weitere Personen getötet wurden. Anschließend wurden zehn Personen aus dem Dorf festgenommen. Es wurde von Misshandlungen der Bewohner durch das türkische Militär berichtet.
HDP Zutritt nach Mûşîyan verwehrt
Eine Untersuchungsdelegation der Demokratischen Partei der Völker (HDP) war nach Bekanntwerden des Vorfalls mit Gewalt am Betreten des Dorfes gehindert worden. Die HDP wirft dem türkischen Innenministerium vor, die Geschehnisse verschleiern zu wollen. Nach Angaben von HDP-Sprecher Günay Kubilay wurde Kaya mit hunderten Kugeln durchsiebt.