Türkische Soldaten erschießen Zivilisten in Agirî

In einem Dorf in der nordkurdischen Provinz Agirî ist nach einer Militäroperation ein Zivilist von türkischen Soldaten erschossen worden. Murat Kaya war Vater von drei Kindern.

In Dutax (Tutak, Provinz Agirî/ Ağrı) ist ein Zivilist von türkischen Soldaten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich bereits gestern im Dorf Mûşîyan (Soğukpınar), heute erlag Murat Kaya seinen Verletzungen. Die türkische Armee hatte in den Morgenstunden eine Militäroperation eingeleitet, danach soll es zu einer Schießerei gekommen sein, bei der neben Murat Kaya auch Cemal Aksoy verwundet wurde. Aksoy wurde ins Krankenhaus in Wan (Van) eingeliefert. In dem Dorf sind zehn Personen festgenommen worden, es wird von Misshandlungen der Bewohner durch das türkische Militär berichtet.

Die Schwester des Toten, Mehzer Yalçın, erzählte zum Ablauf des Geschehens, dass morgens Soldaten ins Dorf gekommen seien. Daraufhin sei sie aus Neugier nach draußen gegangen. Als sie sich den Soldaten näherte, um nach dem Grund ihrer Anwesenheit zu fragen, seien plötzlich Schüsse zu hören gewesen: „Es entstand Panik und wir liefen weg. Mein Bruder war zu dem Zeitpunkt an einer Stelle nahe des Geschehens. So wie ich war er mit Hausschuhen an den Füßen aus Interesse nach draußen gegangen. Fettah Yalçın wurde festgenommen. Wir wissen nicht, wo er festgehalten wird. Uns wird keine Auskunft erteilt. Wir sind zur Militärstation gegangen, aber die Soldaten haben uns weggejagt. Im Dorf sind Dutzende Menschen festgenommen worden, darunter auch Frauen. Nach dem Vorfall wurden alle Menschen aus dem Dorf in der Schule zusammengetrieben. Später ließen sie uns laufen. Mein Bruder Murat war unschuldig.“

Die HPG haben sich zu dem Vorfall noch nicht geäußert.