Dauerausgangssperre in Colemêrg

Die vor mehr als zwei Jahren über 30 Orte in der nordkurdischen Provinz Colemêrg verhängte Ausgangssperre wurde ein weiteres Mal verlängert. Die Bevölkerung leidet unter einem de facto Kriegsrecht, das in der Region herrscht.

Das türkische Gouverneursamt der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) hat ein weiteres Mal Dutzende Ortschaften wegen geplanten Militäroperationen zu sogenannten Sondersicherheitsgebieten erklärt. Obwohl der Ausnahmezustand in der Türkei offiziell aufgehoben wurde, herrscht in Kurdistan weiterhin de facto Kriegsrecht.

In Colemêrg verhängen die Behörden seit mehr als zwei Jahren Ausgangssperren im Zwei-Wochen-Takt. Betroffen von der Kriegspolitik sind insgesamt 30 Ortschaften, die in den Landkreisen Çelê (Çukurca), Şemzînan (Şemdinli), Gever (Yüksekova) sowie im Zentrum der gleichnamigen Provinzhauptstadt liegen.

Als Grund für die Maßnahme gibt die Provinzverwaltung seit zwei Jahren standartmäßig an, damit die nationale Sicherheit, öffentliche Ordnung und das Wohlergehen der Bevölkerung zu gewährleisten. Angeblich sollen die Ausgangssperren am 19. November wieder aufgehoben werden. Damit rechnet allerdings niemand.