Binarê Qendîl: Bombardierung bringt uns in Lebensgefahr“

Frauen im südkurdischen Binarê Qendîl protestieren gegen die türkische Bombardierung der Region und sehen ihr Leben bedroht.

Die Invasionsangriffe des türkischen Staates gegen Südkurdistan gehen mit Unterstützung der südkurdischen Regierungspartei PDK weiter und haben sich in den letzten Tagen ausgeweitet. Es wurden vielerorts Luftangriffe geflogen. Die Bombardierungen und Luftangriffe haben insbesondere zu Schäden an ziviler Infrastruktur und landwirtschaftlichen Flächen geführt. Frauen aus Binarê Qendil brachten gegenüber der Nachrichtenagentur RojNews ihre Sorge über die Angriffe des türkischen Staats zum Ausdruck.

Fatme Bapîr erklärte: „Wir leben Tag und Nacht in Furcht. Wir beten dafür, dass die Hirten lebend von den Weiden zurückkehren. Wir können unsere Tiere nicht in Ruhe auf den Weiden hüten. Tagtäglich wird die Umgebung unserer Häuser bombardiert. Alle müssen sich engagieren, damit das Bombardement aufhört. Wir richten unseren Aufruf an alle Seiten, sie sollen mit der Bombardierung aufhören. Alle sollen in Frieden leben, niemand soll um sein Leben fürchten müssen. Der Irak und die Regionalregierung Kurdistan müssen Druck auf die Türkei ausüben, damit die Bombardierungen aufhören.“

Fatme Sêwedin sagte: „Türkische Kampfflugzeuge haben vor wenigen Tagen Gebiete in der Nähe unserer Wohnung bombardiert. Ein Hirte konnte gerade noch gerettet werden. Ihm geht es aber aufgrund des Rauchs der Bombe schlecht. Viele Schafe sind aufgrund des Rauchs verendet, viele weitere verletzt. Wegen der Heftigkeit der Bombardierung saßen wir mitten in Rauch und Staub. Wir haben gemeinsam mit unseren Kindern große Angst gehabt. Staub und Rauch hingen bis zum Morgen des nächsten Tages in der Luft. Die irakische Regierung könnte dafür sorgen, dass die Bombardierungen aufhören. Wir wissen nicht, warum sie das nicht tut. Auch die Bevölkerung protestiert nicht ausreichend gegen die Bombardierung. Aktionen gegen die Angriffe werden wirkungsvoll sein. Ich hoffe, dass die Bombardierungen enden und jeder in Ruhe leben kann.