Amed: HDP-Gebäude mit Molotow-Cocktails angegriffen

Unbekannte haben in Amed mehrere Molotow-Cocktails auf das Gelände des HDP-Bezirksverbands Payas geschleudert. Die Brandsätze landeten im Garten des Parteigebäudes, nennenswerten Schaden gab es nicht.

Eine Zentrale der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in der nordkurdischen Provinz Amed (tr. Diyarbakır) ist zum Ziel eines Brandanschlages geworden. Es blieb bei einem Versuch. Wie der betroffene Bezirksverband von Payas (Kayapınar) mitteilte, warfen Unbekannte in der Nacht zu Montag vier Flaschen mit einer brennbaren Flüssigkeit in den Garten des Gebäudes. Zwei der Brandsätze zündeten nicht, die beiden anderen erloschen von selbst. Außerdem wurde versucht, die Hecke vor dem Gebäude in Brand zu setzen.

Verletzt wurde niemand, einen nennenswerten Schaden gibt es ebenfalls nicht. Bemerkt wurde der Anschlag am Montagfrüh vom Personal. Die daraufhin verständigte Polizei hat eine Tatortuntersuchung durchgeführt, eine Spur von den Tätern gebe es bislang nicht. Die HDP-Parteizentrale in Payas befindet sich im Viertel Huzurevleri, das nächste Polizeirevier ist nur 150 Meter entfernt. Zur Bezirkspolizei sind es knapp 400 Meter, dennoch will niemand etwas bemerkt haben. Die Überwachungskameras einer Grundschule, die gegenüber des Parteigebäudes liegt, sei defekt.

In der Türkei kommt es häufig zu Angriffen auf Gebäude der HDP. In der Regel richten sich die Attacken gegen Verbände im Westen des Landes. Im Juni war die rund um die Uhr von der Polizei überwachte HDP-Zentrale in der Ägäis-Metropole Izmir zum Ziel eines faschistisch motivierten Anschlags geworden. Dabei wurde die 38-jährige Mitarbeiterin Deniz Poyraz ermordet. Auch hinter dem Angriff in Payas wird ein rassistisches Motiv vermutet.