Acht Festnahmen in Reşqelas

Die DEM-Zentrale in der kurdischen Provinzhauptstadt Reşqelas ist von einem martialischen Polizeiaufgebot durchsucht worden, acht Personen wurden festgenommen. Die Ko-Vorsitzende des DEM-Verbands bewertet den Vorgang als Einschüchterungsversuch.

Protest gegen Polizeieinsatz in DEM-Zentrale

Die türkische Polizei hat am Donnerstagmorgen das Gebäude des Provinzverbands der DEM-Partei in Reşqelas (auch Îdir, tr. Iğdır) gestürmt. Spezialeinheiten sperrten das Gebäude weiträumig ab und verboten das Betreten des Bereichs. Nach der stundenlangen Durchsuchung wurden der DEM-Provinzverbandsvorsitzende Mehmet Selçuk und sieben weitere Personen in ihren Wohnungen festgenommen. Die Festnahmen sollen auf einem anonymen Hinweis basieren. Was den Betroffenen konkret vorgeworfen wird, ist derzeit nicht bekannt.

Die DEM-Provinzverbandsvorsitzende Bahar Etreci erklärte nach der Razzia vor dem Gebäude: „Hunderte Polizisten haben die Straßen um unsere Zentrale belagert. Mit dieser ungesetzlichen Repression wird versucht, die Teilnahme an der Kundgebung für Freiheit am 13. Oktober in Amed zu verhindern. Die Repression kann uns nicht einschüchtern. Wir werden weiter für Frieden und Demokratie eintreten.“

In Amed (Diyarbakir) findet am Sonntag eine überregionale Kundgebung für die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage statt. In allen kurdischen Provinzen wird seit Wochen zu der Veranstaltung mobilisiert, so auch in Reşqelas.

Foto © MA