Zwischen dem 16. März und dem 14. November 2016 stand die nordkurdische Provinzhauptstadt Şirnex (Şırnak) unter Ausgangssperre. Am 10. August 2016 erklärte die türkische Regierung auf Antrag des Ministeriums für Umwelt und Stadtentwicklung die Stadtviertel Cumhuriyet, Gazipaşa, İsmetpaşa, Yeni und Yeşilyurt zu „Risikogebieten“.
Rückgabe der Grundstücke soll bis zu den Regionalwahlen verzögert werden
Nach den ausgerufenen Ausgangssperren wurden tausende Häuser und Läden in den Stadtvierteln dem Erdboden gleich gemacht. Die Behörde für Wohnungsbau (TOKI) und das Ministerium für Umwelt und Stadtentwicklung hat nach der kompletten Zerstörung mit dem Bau von 6.731 Wohnungen und Läden begonnen, die viel kleiner sind als vor der Ausgangssperre. Seit zwei Jahren behaupten diverse Minister und Beamte, dass die Grundstücke bald ihren Eigentümern übergeben würden. Immer wieder wurden dafür neue Termine angegeben und nicht eingehalten. Es ist zu erwarten, dass die Grundstücke im Vorfeld der Regionalwahlen übergeben werden. Der Bau der Wohnungen und Arbeitsplätze geht immer noch weiter.
Aufgrund fehlender Baugenehmigung keine Rückkehr möglich
In den zu „Risikogebieten“ erklärten Stadtvierteln wird den Grundstückeigentümern die Baugenehmigung für neue Häuser verweigert. Der türkische Zwangsverwalter von Şirnex führt immer noch an, dass es sich um „Risikogebiete“ handele. Da diese Situation schon zwei Jahre andauert, sind viele Menschen inzwischen gezwungen, die Region ohne Rückkehrperspektive zu verlassen. Aufgrund der fehlenden Baugenehmigungen haben viele Menschen, die in die Stadt zurückkehren wollen, massive Probleme bei der Wohnungssuche.