Theaterstück „Bûka Axê“ wird in Mexmûr aufgeführt

Kultur und Kunst haben im selbstverwalteten Flüchtlingslager Mexmûr in Südkurdistan trotz Embargo und Angriffen einen hohen Stellenwert. Die Theatergruppe Hêvî Yekda führt dort das Theaterstück „Bûka Axê“ auf.

Mit dem bevorstehenden Frühling beginnt für die Theatergruppe Hêvî Yekda im Camp Mexmûr eine neue Spielzeit. Mittlerweile sind die Proben für das neue Stück „Bûka Axê“ (Die Braut der Erde) abgeschlossen. Das Stück von Şanoya Çiya wird von Koma Hêvî Yekda unter der Regie von Ekin Ronî aufgeführt.

Bereits am 21. Februar fand die Generalprobe vor den Augen von 25 geladenen Gästen statt. Auf der Grundlage ihrer Vorschläge und Kritiken wurde dann das Stück fertiggestellt. Die Premiere des Stücks ist auf den 28. Februar terminiert. Dann sind weitere Vorstellungen geplant. Am Welttheatertag, dem 27. März, ist eine Vorstellung zu Ehren des revolutionären Künstlers Yekta Herekol geplant. Der Theateraktivist und Freiheitskämpfer Yekta Herekol hatte sich im März 2004 in Aleppo aus Protest gegen die Repression durch das syrische Regime und mit dem Aufruf, den Kampf zu verstärken, selbst verbrannt.

Das Stück „Bûka Axê“ beschäftigt sich mit dem Leid, das in den 1990er Jahren durch die Verbrennung Tausender Dörfer in Nordkurdistan verursacht wurde, der Entfremdung der Binnenflüchtlinge in den Städten und der daraus resultierenden Konflikte. In dem Stück, das sich um den Widerspruch Land-Stadt dreht, wird die Tiefgründigkeit der kurdischen Kultur durch das Wasser in einem Brunnen im Dorfzentrum symbolisiert. Auch die Realität der kurdischen Freiheitsbewegung und der Ideologie des Apoismus wird reflektiert.

Protagonisten des Stücks sind ein Hausierer und die Menschen im Dorf Gulistan. Der Hausierer beeinflusst das Leben der Dorfbewohner*innen, insbesondere die Jugend, durch die Bücher, die er verteilt. Mit den Wahlen kommt die Politisierung des Dorfes ans Licht und der Hausierer soll umgebracht werden. Das Stück endet mit einer starken Aktion nach etwa 50 Minuten.