Theater in Mönchengladbach: Jin Jiyan - Der Aufbruch

Im Theater Mönchengladbach findet am 6. April die Uraufführung eines Theaterstücks von Anina Jendreyko basierend auf Recherchen in Şengal und Südkurdistan statt.

Das Ezidentum ist eine uralte im Mittleren Osten entstandene monotheistische Religion, in der Sonne und Mond eine große Rolle spielen. Şengal, das Kernsiedlungsgebiet des ezidischen Volkes in Südkurdistan wurde im August des Jahres 2014 vom IS überfallen, mit dem Ziel, diesen Teil des kurdischen Volkes auszulöschen. Den geplanten Genozid verhinderte die kurdische Befreiungsbewegung. Sie schuf einen Korridor, durch den etwa 200.000 ezidische Frauen, Männer und Kinder flüchten konnten. Dieser Korridor ermöglichte eine Wende. Seit der Befreiung kehren Familien zurück – gesellschaftliche Strukturen werden neu gestaltet, vor allem hinsichtlich der Rolle von Frauen.

Das Theaterstück „Jin Jiyan - Der Aufbruch“ gibt nach Angaben der Volksbühne Basel, die das Stück in Zusammenarbeit mit dem ezidischen Frauendachverband e.V. und in Kooperation mit dem Goethe Institut Irak produziert hat, unterschiedlichen Perspektiven der Ezid*innen im Şengal eine Stimme zwischen Tradition und Neuaufbau. Im Mittelpunkt steht die Kraft der ezidischen Frauen. Ein gemischtes Ensemble aus Schauspieler*innen des Gemeinschaftstheaters sowie ezidischen und kurdischen Künstler*innen geht unter der Leitung von Anina Jendreyko den Entwicklungen im Şengal seit 2014 nach, mit dem Ziel, an einer künstlerischen Brücke der Verständigung zu bauen.

Es spielen Vera Maria Schmidt, Eva Spott, Hêvîn Tekin und Adrian Linke sowie die Musiker*innen Sosin Elenya, Süleyman Carnewa und Metin Yilmaz.

Am 31. März findet ab 11.15 Uhr eine Matinee am Sonntag in der Theaterbar in Mönchengladbach statt. Die Premiere läuft am Samstag, dem 6. April, um 20 Uhr, weitere Aufführungen sind am 16. April sowie am 3., 8. und 26. Mai.