Regisseur Miranda plant Film über Rojava

Der Regisseur Luis Miranda arbeitet an einem Filmprojekt über die Revolution in Rojava und die Gedanken Abdullah Öcalans.

Der Regisseur Luis Miranda hat die Mahnwache vor dem Europarat in Strasbourg besucht, mit der seit mehreren Wochen vom Antifolterkomitee (CPT) gefordert wird, Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali zu besuchen.

Gegenüber ANF erklärte der aus Costa Rica stammende Regisseur, es sei ein unhaltbarer Zustand, dass es keine Informationen über den Zustand Abdullah Öcalans gebe. Die Isolation Öcalans müsse aufgehoben werden.

Der größte Denker unserer Zeit

Während der Dreharbeiten des 2015 auf ARTE ausgestrahlten Dokumentarfilms „Öcalan und die kurdische Frage“ habe er sich intensiv mit den Gedanken Öcalans auseinandergesetzt, erklärt Luis Miranda weiter: „Ich habe bei der Arbeit an dem Dokumentarfilm viel über sein Leben, also sein politisches Leben gelernt. Ich bewundere ihn. Mich interessierte seine politische Identität, in dem Film wollte ich ihn als Politiker zeigen. Meiner Meinung nach ist er der größte Denker unserer Zeit. Seine Gedanken müssen weltweit bekannt gemacht werden. Obwohl er seit langer Zeit im Gefängnis ist, erreichen seine Ideen und Gedanken Millionen Menschen und werden von Millionen Menschen angenommen. Die Geschehnisse in Rojava sind eine Quelle der Hoffnung für den Mittleren Osten und die Welt.“

Isolation nicht hinnehmbar

Die heutige Situation Öcalans sei extrem besorgniserregend, fährt Miranda fort: „So kann man nicht mit einem politischen Gefangenen umgehen, und schon gar nicht mit dem Repräsentanten eines Volkes von 40 Millionen Menschen. Die Isolation ist nicht hinnehmbar.“

Die Haltung Europas ist bedauernswert

Miranda findet es bedauernswert, dass die europäische Politik aus wirtschaftlichen Interessen dazu schweigt: „Europa muss handeln und sich für universell geltende Menschenrechtsnormen einsetzen. Ich hoffe, dass der europäischen Führung bewusst wird, dass Öcalans Freiheit für einen demokratischen und gleichberechtigten Mittleren Osten steht. Stabilisiert sich der Mittlere Osten, ist auch Europas Zukunft sicherer. Es sind die Kurden, die dazu beitragen können. Die politischen Bewegungen in Europa setzen sich zu wenig für die Freiheit des kurdischen Volkes ein. Alle müssten den kurdischen Befreiungskampf unterstützen.“

Ein Film über die Revolution in Rojava

Luis Miranda arbeitet zurzeit an einem Projekt zum kurdischen Befreiungskampf und die Revolution in Rojava: „Es ist schwer, die großen Fernsehsender davon zu überzeugen, etwas über die Kurden zu produzieren. Der einzige Sender, der Interesse daran zeigt, ist ARTE. Ich arbeite weiter an meinen Projekten zur kurdischen Frage und zu Öcalan. Ich möchte weitermachen, aber es sieht sehr schwierig aus. Ich plane einen Kinofilm und möchte damit einen größeren Personenkreis ansprechen. Die Menschen in Europa, die Öcalan und die Kurden nicht kennen, sollen die Revolution in Rojava kennenlernen. Ich arbeite noch an dem Szenario.“