Nachruf auf Guerillakämpfer Delîl Makuyan

Der Guerillakämpfer Delîl Makuyan hatte sich in Rojhilat dem bewaffneten Kampf angeschlossen. Im Dezember 2021 kam er bei einem türkischen Luftangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete ums Leben.

Bei Luftangriff tödlich verletzt

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben den Tod ihres Kämpfers Delîl Makuyan bekannt gegeben, der bereits Ende 2021 bei einem türkischen Luftangriff in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben kam. In einem am Dienstag veröffentlichten Nachruf würdigen die HPG seinen Einsatz für die kurdische Freiheitsbewegung.

Zur Biografie von Delîl Makuyan schreiben die HPG:

                                     

Codename: Delîl Makuyan
Vor- und Nachname: Purya Kasimi
Geburtsort: Sine
Namen von Mutter und Vater: Şukufe Muhammedi– Muhammed
Todestag und -ort: 7. Dezember 2021 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

Geboren in Sine (Sanandadsch), einer traditionsreichen Stadt in Ostkurdistan (Westiran), wuchs Delîl Makuyan in einer patriotischen Familie auf und kam früh mit der kurdischen Befreiungsbewegung in Berührung. Schon in jungen Jahren war er mit dem repressiven System konfrontiert – insbesondere mit der Unterdrückung der kurdischen Sprache in staatlichen Bildungseinrichtungen. Diese Erfahrungen verstärkten sein politisches Bewusstsein und weckten seine Sehnsucht nach einem freien Leben.

Trotz schwieriger sozialer Bedingungen unterstützte er seine Familie durch verschiedene Arbeiten, bevor er ein Studium begann. In dieser Zeit vertiefte er sein Verständnis der politischen Verhältnisse im Nahen Osten und wurde sich zunehmend bewusst, dass wahre Freiheit für die Kurd:innen nur durch Selbstorganisation und Widerstand möglich ist. Inspiriert vom Einsatz der Guerilla schloss er sich 2019 der PKK an und verließ sein bisheriges Leben in Richtung der Berge.

Delîl Makuyan nahm an militärischen und ideologischen Ausbildungen teil, die ihm halfen, sich mit der politischen Philosophie von Abdullah Öcalan – dem Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung – zu identifizieren und seinen Lebensweg neu zu definieren. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte er sich zu einem disziplinierten und engagierten Kämpfer, dessen Einsatz und Lernbereitschaft von seinen Mitstreiter:innen hochgeschätzt wurden.

Seine Kamerad:innen erinnern sich an ihn als einen Menschen, der sich durch unermüdlichen Einsatz, Bescheidenheit und tiefe Verbundenheit zur Bewegung auszeichnete. Er las viel, bildete sich weiter und strebte danach, ein würdiger Nachfolger jener Gefallenen zu sein, die ihn inspiriert hatten. Besonders wichtig war ihm, „den Träumen der Gefallenen Leben einzuhauchen“ – ein Anliegen, das er mit Überzeugung und Konsequenz verfolgte.

Delîl Makuyan war nicht nur ein Kämpfer im militärischen Sinne, sondern auch ein politisch gebildeter Aktivist, der sich als Teil eines kollektiven, emanzipatorischen Projekts verstand. Seine Entscheidung, sich dem bewaffneten Widerstand anzuschließen, war eine bewusste Ablehnung der Assimilation und der strukturellen Gewalt, die Kurd:innen seit Jahrzehnten ausgesetzt sind.

Mit seiner Entschlossenheit, seinem Mut und seiner ideologischen Standhaftigkeit wird Delîl Makuyan innerhalb der kurdischen Bewegung als Symbol für das Streben nach Freiheit, Würde und Gerechtigkeit in Erinnerung bleiben. „Die Ideale und Werte, für die Delîl Makuyan gelebt und gekämpft hat, werden weitergetragen. Wir versprechen, die von ihm erhobene Fahne des Widerstands zum Sieg zu führen. Hevalê Delîls Tod ist ein Verlust – doch sein Beispiel bleibt uns ein Kompass und eine Inspiration auf dem Weg zu einem freien und gerechten Leben.“