Die nach ihrer Performance auf einer HDP-Wahlveranstaltung in Bedlîs wegen Terrorvorwürfen festgenomme Musikerin Pınar Aydınlar wurde freigelassen. Die Künstlerin hatte das kurdische Marschlied „Herne Pêş“ gesungen.
Die am Mittwoch in der nordkurdischen Provinz Bedlîs (Bitlis) festgenomme Musikerin Pınar Aydınlar ist wieder freigelassen worden. Das meldet die Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA).
Die Künstlerin war in Bedlîs auf einer Wahlveranstaltung der Demokratischen Partei der Völker (HDP) aufgetreten. Im Rahmen ihrer Performance trug sie unter anderem das kurdische Marschlied „Herne Pêş“ (in etwa: Nach vorn) vor. Daraufhin wurde die 40-Jährige wegen Terrorvorwürfen in Gewahrsam genommen. Gegenüber MA erklärte Aydınlar nach ihrer Entlassung: „Solche Maßnahmen lassen mich unbeeindruckt. Ich werde ‚Herne Pêş‘ auch weiterhin singen“.
Die ursprünglich aus Erzîrom (Erzurum) stammende Pınar Aydınlar war zuletzt im Mai des vergangenen Jahres bei ihrer Rückkehr aus Deutschland am Istanbuler Atatürk-Flughafen festgenommen und aufgrund einer rechtsgültigen Haftstrafe ins Frauengefängnis Bakirköy überführt worden. Die Musikerin wurde zuvor aufgrund öffentlicher Reden, die sie als Kandidatin der HDP im Wahlkampf 2015 gehalten hatte, zu zehn Monaten Haftstrafe verurteilt. In Haft wurde Aydınlar vom Gefängnispersonal misshandelt, weil sie eine Nacktdurchsuchung verweigerte. Ende August 2018 ist die Künstlerin vorzeitig aus der Haft entlassen worden.
