Kurdisches Konzert in Stockholm

In Stockholm hat ein gemeinsames Konzert zahlreicher kurdischer Musikerinnen und Musiker stattgefunden. Die Künstler*innen wollen auf kultureller Ebene zu einer innerkurdischen Einheit beitragen.

In der Solna Hallen in Stockholm hat am Sonntag ein großes Konzert mit zahlreichen kurdischen Musikerinnen und Musikern stattgefunden. Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einer Gedenkminute für die Gefallenen Kurdistans. Der Musiker Xelil Xemgin erklärte vor seinem Auftritt den Grund für das Konzert: Nach der türkischen Invasion in Nordostsyrien im vergangenen Oktober haben kurdische Künstler*innen beschlossen, auf kultureller Ebene zur Entstehung einer kurdischen Einheit beizutragen. Diese Initiative stieß bei Kulturschaffenden aus allen vier Teilen Kurdistans auf großes Interesse, so Xemgin: „Wir wollen Konzerte dieser Art von Halabdscha bis Kobanê überall durchführen. In diese Arbeit wollen wir alle Organisationen und Parteien einbeziehen.“ Xemgin rief dazu auf, die Künstlerinitiative zu unterstützen.

Anschließend traten Mîhamed Taha Akreyi, Nasir Rezzazi, Narin Feqe, Nejmeddin Xulami, Hesen Şerif, Ayfer Düzdaş, Diyar Dersimi, Kejal Ademi, Hoshyar Hama Farag und Marîwan Safadin mit jeweils zwei kurdischen Musikstücken auf.

Zuletzt trat der Musiker Şivan Perver auf die Bühne und sagte, dass die kolonialistischen Länder einen politischen Status für das kurdische Volk im Mittleren Osten ablehnen. Damit Rojava keinen Status wie Südkurdistan bekommt, seien die Angriffe gesteigert worden. Er selbst sei Musiker und kein Politiker, dem türkischen Staat und der AKP-Regierung habe er trotzdem etwas zu sagen: „Sie müssen die Rechte der Kurden respektieren. Sie müssen den Menschen Respekt zollen, die ihre Sprache, ihre Kultur, ihre Werte und ihr Land lieben. Alle Völker sind Geschwister, aber diese Staaten und Regierungen sind heimtückisch. Sie haben uns nichts gegeben, weder Kultur noch Menschlichkeit, immer nur Unterdrückung und Folter. Das sollte das kurdische Volk wissen, auch das türkische Volk sollte es wissen.“