„Jin Jiyan Azadî“ von Sonja Hamad in Berlin

Die Fotoserie „Jin Jiyan Azadî“ von Sonja Hamad ist ab dem 18. August in Berlin zu sehen.

Die Fotografin Sonja Hamad reiste 2015 und 2016 in das Şengal-Gebirge und nach Rojava/Nordsyrien, um dort den Alltag kurdischer Kämpferinnen zu porträtieren. Ihre daraus entstandene Fotoserie „Jin Jiyan Azadî“ (Frauen, Leben, Freiheit) ist ab dem 18. August in Berlin zu sehen.

Die Ausstellung, initiiert von der Kunsthistorikerin Min-Young Jeon, ist die erste Einzelausstellung mit Fotografien über die kurdischen Kämpferinnen von Sonja Hamad und nimmt die gesamte Serie von 30 Fotografien und einer Soundinstallation mit Gesängen der Kämpferinnen in den Blick. Hamad hatte über einen Zeitraum von mehreren Wochen Frauen begleitet, die sich dem Freiheitskampf der Guerillakämpferinnen und der YPJ, den Frauenverteidigungseinheiten, angeschlossen haben. 

Die mit einer Mittelformatkamera entstandenen Fotografien zeigen Portraits der Frauen sowie Landschafts- und Detailaufnahmen. Es sind Bilder von erzählerisch-dokumentarischem Wert, die ihren Fokus auf den Moment und die Beobachtung legen. Die Portraits zeigen eindrucksvolle Aufnahmen junger Frauen, in deren Gesichtern sich die Ereignisse vergangener Erfahrungen spiegeln.

In den Landschaftsaufnahmen werden Tatorte festgehalten, die durch die mediale Berichterstattung bereits Eingang in das kollektives Gedächtnis gefunden haben. Sie dokumentieren Schlüsselszenen jüngster Geschichte mitunter verursacht durch das Terrorregime des sogenannten IS. In den Detailaufnahmen nimmt Hamad die Uniformierung der Kämpferinnen in den Blick, die in ihrer Zierde Momente von Weiblichkeit offenbaren.

Die Ausstellung auf der Wassertorstraße 62, die durch eine großzügige Unterstützung der Zukunftsstiftung Mensch und Gesellschaft der GLS-Treuhand ermöglicht wird, ist vom 18. August bis zum 7. September immer mittwochs bis samstags zwischen 11.00 Uhr und 18.00 Uhr geöffnet. 

Wer ist Sonja Hamad?

Die Dokumentarfotografin Sonja Hamad wurde als Kind kurdisch-ezidischer Eltern 1986 in der syrischen Hauptstadt Damaskus geboren. Als sie drei Jahre alt war, kam die Familie nach Deutschland. Sie wuchs in einer Kleinstadt in NRW in Deutschland auf. Nach der Schulzeit arbeitete sie zwei Jahre als Kreativassistentin bei einem Werbefotografen in Hamburg.

Von 2009 bis 2013 studierte sie Fotografie an der Ostkreuzschule in Berlin, wo sie ihr Studium erfolgreich mit dem Portraitprojekt „Wenn's drauf ankommt“ abschloss.