HDP gratuliert zum Tag der adygeischen Sprache

Am 14. März ist Tag der adygeischen Mutter- und Schriftsprache. Die HDP fordert aus diesem Anlass den Schutz und die Stärkung des kulturellen Erbes der Minderheit aus dem Nordkaukasus, die unter anderem auch in der Türkei lebt.

Seit 2003 feiern die Adyge (Eigenbezeichnung der Tscherkessen) den 14. März als Tag der adygeischen Mutter- und Schriftsprache. An diesem Tag im Jahr 1853 erschien in Georgiens Hauptstadt Tiflis das erste Lehrbuch in adygeischer Sprache des Pädagogen Umar Bersey.

Die Adyge sind ursprünglich im Nordkaukasus beheimatet. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sie an der nordöstlichen Küste des Schwarzen Meeres. Sie rühmen sich des Elbrus-Gebirges, ihres „heiligen Bergs“ und zugleich der höchsten Erhebung Europas und des Kaukasus, die sich mitten in ihrem Siedlungsraum befindet.

Heute sind die Tscherkessen ein Volk ohne eigenen Staat. Drei Republiken im nordkaukasischen Teil Russlands, Karatschai-Tscherkessien, die Autonome Republik Adygeja und Kabardino-Balkarien weisen größere Bevölkerungsanteile der Adyge auf. Die Gruppe der tscherkessischen Sprachen besteht aus zwei Dialektgruppen, die von zwölf verschiedenen Stämmen der Adyge gesprochen werden und aus denen erst im 20. Jahrhundert Schriftsprachen entwickelt wurden: den West- oder Nieder-Tscherkessischen Dialekten mit der Schriftsprache Adygeisch und den Ost- oder Ober-Tscherkessischen Dialekten mit der Schriftsprache Kabardinisch. Das Ost-Tscherkessische hat sich wahrscheinlich im 13.–14. Jahrhundert von der gemeinsamen tscherkessischen Sprache wegentwickelt.

Adygeisch ist neben Russisch Amtssprache in Adygeja. In Russland sprechen vermutlich 125.000 Menschen Adygeisch als Muttersprache, weltweit sind es an die 500.000. Die größte adygeische Gemeinde lebt mit ungefähr 277.000 Sprecher*innen in der Türkei. Weitere 80.000 leben in Syrien. Ungefähr 4.000 Adyge leben in Galiläa in Israel.

Die Demokratische Partei der Völker (HDP) gratuliert den Adyge aus Anlass des Tages ihrer Muttersprache und fordert von der türkischen Regierung Maßnahmen zum Schutz und der Stärkung des kulturellen Erbes der Minderheit. Die HDP-Abgeordnete und kulturpolitische Sprecherin Tülay Hatımoğulları hat dazu einen entsprechenden Forderungskatalog der Adyge vorgelegt. Die Forderungen umfassen die

*Beseitigung aller Hindernisse für das Überleben der adygeischen Identität und Kultur

* Gewährleistung des Rechts auf Bildung in der eigenen Muttersprache, Eröffnung sprachwissenschaftlicher Institute an Universitäten

* Gewährleistung des Rechts auf Radio- und Fernsehsendungen in adygeischer Sprache

* Umbenennung aller Dörfer der Adyge in ihre ursprünglichen Namen

* Freie Namensgebung

Die HDP erklärt zudem, dem Kampf der Adyge um Gleichberechtigung beizustehen.