Gouverneur von Istanbul verbietet Filmvorführung

Am letzten Tag des diesjährigen Frauenfestivals Filmmor sollte der armenische Film „Yeva“ gezeigt werden. Auf Bitten der aserbaidschanischen Regierung hat der Gouverneur von Istanbul die Filmvorführung verboten.

Das von der 2001 gegründeten Frauenkooperative Filmmor ausgerichtete internationale Frauenfilmfestival Filmmor findet in diesem Jahr zum 16. Mal statt. Die Festivalwoche in Istanbul sollte gestern eigentlich im französischen Kulturzentrum mit der Vorführung des Films „Yeva“ der armenisch-iranischen Filmemacherin Anahid Abad abgeschlossen werden. Doch auf Bitten der aserbaidschanischen Regierung wurde die Vorführung kurzfristig vom Gouverneursamt Istanbul verboten.

Im Gespräch mit dem Nachrichtenportal Bianet sagte Melek Özman von Filmmor, dass die aserbaidschanische Regierung ihre türkischen Kollegen ausdrücklich darum gebeten habe, die Filmvorführung zu verbieten.

„Zunächst hatte sich die aserbaidschanische Botschaft schriftlich an das französische Kulturzentrum gewandt und verlangt, die Vorführung des Films zu untersagen. Daraufhin hat sich der Vorstand des Kulturzentrums den Film angesehen und entschieden, dass es keine Einwände gibt, die für ein Verbot der Vorführung sprechen.

In dem Film geht es um eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer Tochter vor ihren einflussreichen Schwiegereltern flieht und Schutz in einem armenischen Dorf in der Republik Arzach sucht. Aserbaidschan habe als Staat eine Empfindlichkeit in dieser Angelegenheit. Das war uns nicht klar.

Wir haben angegeben, dass wir nicht Rücksicht auf die Empfindlichkeiten aller Länder nehmen können und in dem Film auch keine beleidigenden Formulierungen gewählt wurden. Trotzdem hat sich die aserbaidschanische Regierung weiterhin beharrlich ans türkische Außenministerium und letztendlich auch an den Außenminister gewandt. Daraufhin haben wir von den türkischen Behörden die Verbotsverfügung erhalten.“