Asadur: Eine Reise zur verlorenen Identität

Die Dokumentation „Asadur: Auf der Suche nach der verlorenen Identität“ setzt sich mit den Auswirkungen des Völkermords an den Armenier:innen auf die individuelle und kollektive Identität auseinander. Für Februar sind mehrere Vorführungen geplant.

Neuer Dokumentarfilm

Die Dokumentation „Asadur: Auf der Suche nach der verlorenen Identität“ widmet sich dem tiefen Trauma, das armenische Kinder während des Völkermords am armenischen Volk erlitten haben. Im Zentrum steht Asadur: Ein Mann, der in Meletî (tr. Malatya) aufwuchs und sich erst im fortgeschrittenen Alter intensiv mit seinen armenischen Wurzeln auseinandersetzt. Seine persönliche Spurensuche wird zu einer symbolischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und zeigt auf eindrückliche Weise, wie der Völkermord bis heute die individuelle und kollektive Identität beeinflusst.

Erinnerung, Identität, Anerkennung

Der Film beleuchtet, wie die fortgesetzte Leugnung des Völkermords tiefe Spuren in der armenischen Gemeinschaft hinterlassen hat und welche Auswirkungen dies auf das Leben und die Kultur der Menschen in Meletî hat. Dabei wird insbesondere die Geschichte von Asadurs Familie betrachtet, deren Großvater als armenisch-katholischer Priester in der Region tätig war. Die filmische Aufarbeitung dieses Schicksals gibt einen Einblick in das komplexe Zusammenspiel von Erinnerung, Identität und dem Ringen um Anerkennung.

Das Produktionsteam

Produziert wurde der Dokumentarfilm hauptsächlich durch Memet Emin Yildiz (Regie), Onur Güler und Alexis Kalk Produktion), Serif Cicek (Projektkreation), Adil Demirci und Orsola Casagrande (Co-Produktion) sowie Mesut Ethem Kavalli (Drehbuchberatung).

Gesprächsrunden

Nach der erfolgreichen Premiere am 19. Januar in Köln wird der Film im Februar nun in Bochum, Frankfurt und Karlsruhe gezeigt. Zu den Veranstaltungen sind jeweils Gesprächsrunden geplant, u.a. mit der Beteiligung von Mesut Ethem Kavalli (Drehbuchautor), Alexis Kalk (Produzent des Films), Dr. Raffi Kantian (Vorsitzender der Deutsch-Armenischen Gesellschaft), Dr. Talin Kalatas (Moderatorin) sowie Max Lucks (MdB-Bündnis 90/Die Grünen) in Bochum. Kooperationspartner für die Vorstellungen sind Bündnis 90/Die Grünen Bochum, Filmforum Höchst, Kinemathek Karlsruhe sowie die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Karlsruhe.

Vorführungen im Februar

Die Vorführungen der Dokumentation sind für den 7. Februar 2025 in Bochum, den 8. Februar 2025 in Frankfurt und den 25. Februar 2025 in Karlsruhe angesetzt. Diese Termine bieten die Gelegenheit, sich mit einem wichtigen historischen und gesellschaftlichen Thema auseinanderzusetzen und einen Einblick in die fortdauernden Auswirkungen des Völkermords auf die Nachkommen der Betroffenen zu gewinnen.

Tickets

Tickets sind unter den folgenden Links erhältlich:

Bochum: https://gruene-bochum.de/gruene-bochum-partei-veranstaltung/filmvorfuehrung-asadur-mit-max-lucks/

Frankfurt: https://filmforum-hoechst.com/film/koop-mit-verein-der-voelkermordgegner-e-v-asadur-auf-der-suche-nach-der-verlorenen-identitaet/

Karlsruhe: https://kinemathek-karlsruhe.de/film/asadur-die-suche-nach-verlorener-identitaet/

Anstoß zum Nachdenken

Die Dokumentation eröffnet nicht nur einen tiefen Einblick in die persönliche Geschichte Asadurs, sondern stellt auch grundlegende Fragen über Erinnerung, Identität und die Verantwortung der Gesellschaft im Umgang mit historischen Verbrechen. Sie regt dazu an, sich mit der Geschichte der Armenier:innen in der Türkei auseinanderzusetzen und über die Bedeutung von Anerkennung und Gerechtigkeit nachzudenken.