Antwort auf Drohnenangriff gegen Zivilist:innen
Bei einer Reihe von Vergeltungsschlägen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind am Montag im Norden von Syrien mehrere Angehörige der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen getötet und verletzt worden. Das multiethnische Bündnis reagierte damit nach eigenen Angaben auf einen Drohnenangriff der Türkei in Kobanê. Bei dem Luftschlag in der Nacht zum Montag waren in einem Dorf südlich der Stadt neun Mitglieder einer kurdischen Familie getötet worden, darunter sieben Kinder. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt.
Ziel der Angriffe der QSD waren laut einer heute veröffentlichten Mitteilung Stützpunkte und Stellungen der türkischen Armee und ihrer islamistischen Söldnertruppe SNA westlich und südwestlich der Qereqozax-Brücke am Euphrat. Die Kämpferinnen und Kämpfer gingen demnach sowohl vom Boden als auch aus der Luft mittels Drohneneinsätzen gegen die „feindlichen Positionen“ vor, die als Ausgangspunkte für Angriffe der Besatzungstruppen auf zivile Siedlungsgebiete im Umland der Brücke dienen. Aus der Ferne waren Gewehrfeuer und Explosionen zu hören. Die QSD berichten von massiven Schäden in den Militäranlagen der türkischen Armee, unter anderem sei ein Radarsystem zerstört worden. Zudem geht das Bündnis von einer hohen Zahl toter und verletzter Söldner der SNA aus. Das volle Ausmaß der feindlichen Verluste stehe bislang aber nicht fest, hieß es.
An der nördlichen Front am Tişrîn-Staudamm wurden allerdings mindestens drei SNA-Mitglieder getötet und zwei weitere verletzt, als die QSD auf einen Durchbruchsversuch zu ihren Stellungen beantworteten. Auch in der südöstlich von Kobanê gelegenen Kleinstadt Ain Issa wurde laut dem Bericht ein Angriff von Besatzungstruppen auf Stellungen der QSD vereitelt. Das Bündnis leitete daraufhin eine Gegenoperation gegen die türkische Armee und ihre Proxytruppe ein, deren Ergebnisse jedoch noch unbestätigt sind.
Angriffe auf Dörfer in Nord- und Ostsyrien
Die QSD weisen in ihrer Bilanz erneut auf einen erheblichen Anstieg der Bombardierungen von Dörfern und Siedlungen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien durch die Türkei und ihre dschihadistischen Verbündeten hin. Primäres Ziel der Militärgewalt seien auch am Montag die Ortschaften am Ostufer des Euphrat gewesen. Das Bündnis verzeichnete nach eigenen Angaben sowohl Artillerieangriffe als auch Luftschläge, getroffen wurden demnach die Dörfer Tîna (al-Tineh), Cadê (Ja‘aada), Bîr Hiso (Bir Hesu), Dîkan (Dekan), Melhe (Malha) und Senaa (Al-San’a) sowie die Hügel Sêvê (Sayfi) und Qereqozax. Auch zwei Ortschaften bei Ain Issa wurden laut den QSD unter Artilleriefeuer genommen. Der Beschuss habe erhebliche Sachschäden an Häusern und Eigentum der Zivilbevölkerung verursacht.