KCK: Der Gefängniswiderstand hat den Freiheitskampf geprägt

Am 14. Juli 1982 sind PKK-Gefangene im Kerker von Amed in einen Hungerstreik getreten. Die KCK bewertet den Gefängniswiderstand nach dem Militärputsch in der Türkei als eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Kurdistans.

Hungerstreik vom 14. Juli 1982

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat an den Widerstand im Gefängnis von Amed (tr. Diyarbakir) vor 42 Jahren erinnert und der im Hungerstreik verstorbenen Revolutionäre Kemal Pir, Mehmet Hayri Durmuş, Akif Yılmaz und Ali Çiçek gedacht. „Der Widerstand vom 14. Juli 1982 war eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Kurdistans“, erklärten die Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats in einer Mitteilung. Der Hungerstreik im Militärgefängnis in Amed habe sich gegen die Auslöschung des kurdischen Volkes gerichtet und dessen Würde wiederhergestellt.

Nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 sei von der Junta die vollständige Vernichtung des kurdischen Volkes angestrebt worden, so die KCK. Der Hungerstreik habe dieses Vorhaben durchkreuzt und bewiesen, dass Widerstand zum Sieg führt. „Man kann sagen, dass das kurdische Volk mit dem Widerstand vom 14. Juli erstmalig einen bleibenden Sieg errungen hat und in eine neue Zeit eingetreten ist. Alle darauf folgenden Gewinne basieren auf diesem Widerstand. Die Linie vom 14. Juli war bestimmend für die PKK und die Entwicklung ihres Kampfes. Rêber Apo hat auf dieser Grundlage große Kampfschritte unternommen, die Guerilla vorbereitet und ins Land geschickt. Die Guerilla hat mit der Offensive vom 15. August 1984 eine revolutionäre Wiederbelebung gestartet und den Freiheitskampf Kurdistans gesichert.“

Das maßgebliche Merkmal des Widerstandes sei die Furchtlosigkeit der Gefangenen gewesen, so die KCK weiter. Der Militärputsch habe die Gesellschaft erschüttert, revolutionäre Menschen seien im Gefängnis schwer gefoltert worden, um sie zu brechen und die Bevölkerung zu unterwerfen. Der Kerker von Amed sei ein Ort gewesen, in dem die Menschenwürde auf einen Tiefpunkt gebracht worden sei. Das Vorgehen habe aufgezeigt, wie tiefgreifend die Feindschaft des türkischen Staates gegenüber den Kurdinnen und Kurden sei: „Aber die Widerständigen im Kerker haben einen in der Geschichte selten gesehenen Willen bewiesen. Sie haben die Entwürdigung abgelehnt und besiegt. Deshalb steht der Widerstand vom 14. Juli für den Sieg über das rassistische, genozidale und faschistische Projekt vom 12. September.“

Heute sei es das AKP/MHP-Regime, das dieses Projekt vertrete und dafür die Völker angreife, insbesondere das kurdische Volk, die Frauen, die Menschlichkeit und die Natur. „Die Besatzungsangriffe auf Südkurdistan finden in der Absicht statt, einen Völkermord an den Kurden zu begehen“, betonten die KCK-Exekutivratsvorsitzenden. Gegen die Allianz aus AKP, MHP, PDK und dem IS müsse mit der Geisteshaltung vom 14. Juli Widerstand geleistet werden.