YPJ gedenken Gefallenen von Qereçox

Vor zwei Jahren bombardierte die türkische Luftwaffe das YPG-Hauptquartier in Rojava. 20 Kämpferinnen und Kämpfer der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ kamen dabei ums Leben.

In der Nacht vom 24. auf den 25. April 2017 bombardierte die türkische Luftwaffe das ezidische Hauptsiedlungsgebiet Şengal im Nordirak und die Qereçox-Region in der nordostsyrischen Stadt Dêrik. Dieser Angriff zielte auf das Hauptquartier der Generalkommandantur der Volksverteidigungseinheiten YPG (Yekîneyên Parastina Gel). Getroffen wurden die Gebäude der YPG-Pressestelle und des Radiosenders Dengê Rojava, eine Druckerei sowie militärische Einrichtungen. Bei dem Angriff kamen 20 YPG- und YPJ-Kämpfer*innen ums Leben, drei von ihnen arbeiteten für das YPG-Pressezentrum. Zudem wurden 18 weitere Kämpfer*innen der YPG/YPJ verletzt.

Anlässlich des zweiten Todestages der Gefallenen von Qereçox hat die Generalkommandantur der YPJ eine Erklärung abgegeben. Diese lautet: „In der Person der Gefallenen von Qereçok gedenken wir all unseren Freundinnen und Freunden, die mit großer Opferbereitschaft, grenzenlosem Glauben und der Hoffnung auf den Sieg Widerstand leisteten und bei der Verteidigung ihres Volkes, ihrer Heimat und ihrer Genoss*innen ihr Leben ließen. Unsere Verbundenheit gilt dem Versprechen, das wir ihnen gaben.

2017 war ein wichtiges Jahr in unserem Kampf gegen die Banden des sogenannten Islamischen Staates (IS). Nach der Befreiung von Kobanê und Minbic hatten wir eine neue Phase in unserem Kampf gegen den Terror eingeleitet. In einer Phase wie dieser griff der türkische Staat am Morgen des 25. April 2017 das Hauptquartier und weitere Einrichtungen unserer Kräfte in Qereçox auf brutale und unmenschliche Art und Weise an, um unseren Kampf zu behindern. Dieser Angriff war Teil des Plans des türkischen Staates, Westkurdistan/Rojava sowie syrisches Territorium zu besetzen. Die Türkei plante diesen Angriff gemeinsam mit ihren Verbündeten, um die Annexion westkurdischer und syrischer Gebiete zu legitimieren.

Bei diesem brutalen Angriff verloren wir viele unserer unersetzbaren Freund*innen. Die meisten von ihnen hatten sich mit voller Hingabe an den Offensiven gegen den IS beteiligt. Heval Ararat, Jiyan und Rustem kämpften leidenschaftlich und entschlossen im Kampf um Kobanê. Heval Nûda, Şîlan, Sozdar, Awaz, Zîlan, Destan, Arjîn, Şîlan Kobanê sowie neun weitere Genoss*innen beteiligten sich ebenfalls mit ihrer Liebe für ihre Heimat und das Leben an den verschiedenen Schlachten. Sie waren der Verantwortung, die sie trugen, stets verbunden. Sie waren ein Teil der Revolution für die Menschheit.

Der türkische Staat beabsichtigte mit dem Angriff auf Qereçox, unser Volk einzuschüchtern; wir sollten von unserem Weg abrücken. Doch das Gegenteil trat ein. Unsere Wut auf den Feind stieg und unser Wille für den Kampf gegen die Banden des IS festigte sich. Die Befreiung Raqqas, der Beginn der Befreiungsoffensive ‚Gewittersturm Cizîrê‘ und zuletzt der militärische Sieg über den IS waren unsere Reaktion auf den türkischen Staat und seine dschihadistischen Gruppen. Damit haben wir unser Versprechen an die Gefallenen von Qereçox und alle anderen Freundinnen und Freunde, die im Widerstand gegen den IS ihr Leben ließen, eingelöst. Jede unserer Kämpferinnen hatte für das Blut der Gefallenen einen Schwur auf Rache geleistet. Diese Entschlossenheit haben wir im Widerstand von Efrîn und im Krieg um al-Bagouz zum Ausdruck gebracht.

Als Frauenverteidigungseinheiten erklären wir, dass wir diesen bestialischen Angriff nicht vergessen haben. Der türkische Staat wird für die Besatzung Efrîns, all die Massaker und Plünderungen Rechenschaft ablegen. Die YPJ haben in den vergangenen sieben Jahren an der Seite ihrer Volkes Widerstand geleistet und gegen viele verschiedene islamistische Gruppierungen gekämpft. Dies werden wir auch weiterhin. Unser Kampf ist nicht am Ende, denn unsere Errungenschaften sind etlichen Gefahren ausgesetzt. Wir werden uns stets bemühen, Pläne, die sich gegen unsere Verdienste richten, zu zerschlagen und unseren Widerstand stärken, koste es, was es wolle.“