YJA-Star-Pressemitarbeiterin Şaristan Asmîn gestorben

Şaristan Asmîn, die als Kämpferin und Pressemitarbeiterin der YJA Star die Verteidigung Şengals dokumentierte, ist an einer Krankheit gestorben. Bei der PKK genießt sie als Inbegriff von Freundschaft und bedingungsloser Hingabe weiterhin hohe Achtung.

Şaristan Asmîn, Kämpferin der Verbände freier Frauen (YJA Star) und Mitarbeiterin des Pressezentrums der autonomen Frauenguerilla, ist am 3. Juni an den Folgen einer langjährigen Erkrankung im Alter von 42 Jahren in den Medya-Verteidigungsgebieten gestorben. Das gab das PKK-Komitee „Solidarität mit den Gefallenenfamilien“ am Dienstag in einer Mitteilung bekannt. Die Mitglieder des Ausschusses sprechen den Angehörigen von Şaristan Asmîn und der kurdischen Öffentlichkeit ihr Beileid aus.

In Mersin geboren, in Botan zur Guerilla gegangen

Şaristan Asmîn wurde 1981 in Mersin geboren und hieß mit bürgerlichem Namen Leyla Yıldız. Ihre ursprünglich aus Botan stammenden Eltern entschieden sich für die Migration, da sie von der in Kurdistan gültigen Politik der Aushungerung betroffen waren und der Staat ihr Eigentum an sich gerissen hatte. Sie wuchs in einem patriotischen Umfeld auf, das geprägt war von der Kultur der Widerstandshochburg Botan. In die Berge ging sie im Alter von 18 Jahren: Tief beeindruckt von den Serhildan (Volksaufstände) im Zuge des Komplotts gegen Abdullah Öcalan, die im Oktober 1998 mit seiner erzwungenen Ausreise aus Syrien begannen und ihren vorläufigen Höhepunkt in der Verschleppung des kurdischen Vordenkers im Februar 1999 in die Türkei fanden, schloss sich Şaristan Asmîn am Heimatort ihrer Eltern der Guerilla an.


Aufenthalte in Qendîl, Xinerê und Zap

„Von dem Moment an, in dem sie sich in einen atemlosen Kampf begab, strebte Şaristan nach großen Erfolgen, indem sie es sich zum Prinzip machte, so zu leben, wie es die Realität des Kampfes erfordert. Als weibliche Guerillakämpferin in den Bergen Kurdistans nahm sie die Schönheiten des Lebens, die Feinheiten des Widerstands gegen die Besatzung und die Tiefe der Freundschaft der PKK mit ihrer schöpferischen Realität in jedem Augenblick ihres Lebens als Grundlage“, schreibt das Gefallenenkomitee über Şaristan Asmîn. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in der Botan-Region ging sie noch Ende 1999 ins Qendîl-Gebirge und blieb dort bis 2002. Ausgestattet mit wichtigen Erfahrungen und neuem Wissen zog sie weiter nach Xinerê, wo sie sich nach der Gründung der Partei der Frauen an der Akademie der PJA der Frauenbefreiungsideologie Abdullah Öcalans widmete. Bis 2005 war sie wieder in Qendîl, nach einem Bildungsaufenthalt in der „Şehîd-Bêrîtan-Akademie“ ging sie in den Zap.

Mit der Waffe in der einen und der Kamera in der anderen Hand

Weiter schreibt das PKK-Komitee über die Gefallene: „Unsere Freundin Şaristan lebte in dem Bewusstsein, dass die Erfüllung der Bedürfnisse des universellen Charakters, den die Revolution in Kurdistan erreicht hatte, eine vielseitige Verwirklichung erforderte, und schreckte vor keiner Arbeit zurück, die sie als Guerillakämpferin leisten konnte. Mit ihrer selbstlosen, partizipatorischen und voll und ganz den Werten der Freiheit verpflichteten Art erzeugte sie in jedem Umfeld, das sie betrat, eine ganz besondere Wirkung. Mit der Waffe in der einen und der Kamera in der anderen Hand leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung des Frauenbefreiungskampfes in Kurdistan und in der Welt. Sie war schon länger in der Pressearbeit der YJA Star aktiv und brachte mit ihrer Kamera und ihren Sendungen zum Ausdruck, wie der Guerillakampf in der Farbe der Frauen in die Praxis umgesetzt wird.“

Gegen den IS gekämpft

Şaristan Asmîn beschränkte sich nicht nur auf das Leben und den Kampf in den Bergen. Im Jahr 2014, als die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Şengal einen Völkermord verübte, war sie nicht nur an der Verteidigung der ezidischen Gemeinschaft beteiligt. Als Mitarbeiterin der freien Presse dokumentierte sie zudem den Exodus der Ezidinnen und Eziden ins Gebirge und die Kriegsverbrechen, die der IS an den Menschen in Şengal begangen hatte. Gleiches tat sie später auch an den Fronten von Mexmûr und Kerkûk. Erst 2016 kehrte sie zurück an die Şehîd-Bêrîtan-Akademie und widmete sich in der Folge noch intensiver der Pressearbeit. „Sie legte den Fokus auf die weibliche Dimension der Medienarbeit, damit die von freien Frauen angeführte Revolution einer demokratischen Nation an Dynamik gewinnt und alle Völker der Welt erreicht. In dieser Zeit erkrankte Şaristan Asmîn. Während sie einerseits versuchte, die hartnäckige Krankheit behandeln zu lassen, setzte sie andererseits ihren Weg fort, ohne ihre Hoffnung auf ein freies Leben, ihre tiefe Liebe zu ihren Weggefährtinnen und ihre Begeisterung für den Kampf zu verlieren.

Verfechterin der Wahrheit 

Hevala Şaristan war der Inbegriff von Freundschaft, einer präzisen Beteiligung am Guerilladasein, bedingungsloser Hingabe und eine Verfechterin der Wahrheit von Rêber Apo. Mit ihrer 25-jährigen Praxis in den Bergen hinterließ sie ein großes Vermächtnis des Widerstands, nun ist sie Teil der Karawane der Unsterblichen. Wir gedenken ihrer mit Respekt, Liebe und Dankbarkeit und versprechen, die Träume von einem freien Kurdistan, denen Şaristan Asmîn ihr Leben widmete, zu verwirklichen.“