„Women Defend Rojava“ auf dem Feminist Futures Festival in Essen

Am vergangenen Wochenende hat in Essen das Feminist Futures Festival stattgefunden, eine der größten feministischen Zusammenkünfte der letzten Jahrzehnte in Deutschland. Eines der vielen Themen war die Kampagne Women Defend Rojava.

Am vergangenen Wochenende hat in Essen das Feminist Futures Festival stattgefunden, eine der größten feministischen Zusammenkünfte der letzten Jahrzehnte in Deutschland.

Von Donnerstag bis Sonntag diskutierten ca. 1000 Teilnehmer*innen die gesamte Bandbreite der Themen, die in feministischen und frauenpolitischen Bewegungen bearbeitet werden.

Neben ganz unterschiedlichen Bewegungen, Gruppen und feministischen Kämpfen in der Bundesrepublik waren Gäste aus über 60 Ländern nach Essen gekommen, um ihre Perspektiven auf eine feministische Zukunft mit einzubringen.

Von Textilarbeiterinnen in Vietnam über kämpfende Frauen in Kurdistan, von Wohnungslosen in Deutschland über Ökoaktivistinnen aus Lateinamerika, von Aktivistinnen für körperliche Selbstbestimmung aus Polen über Schwarze Parlamentarierinnen aus Brasilien – die Bandbreite machte die Vielfalt feministischer Kämpfe in fast jedem Workshop sichtbar.

Im Workshop zur kurdischen Frauenbewegung informierten sich am Freitagvormittag ca. 50 Personen über die Revolution in Rojava, ihre Ursprünge und ihre Zusammenhänge mit den Kämpfen hier vor Ort. Schwerpunkte waren die Themen autonome Organisierung und ein ganzheitliches Verständnis von Selbstverteidigung.

Neben den Diskussionen gab es ein reichhaltiges Kulturprogramm mit Theater, Konzert, Party und Quiz, zudem zahlreiche Vernetzungstreffen zu den Themen Feministischer/Frauen*-Streik, Feminizide, queere Organisierung und vielem mehr.

Am Samstag fand eine Demonstration in der Nähe des Veranstaltungsgeländes (Zeche Zollverein Essen) statt, die sich gegen eine rechte Bürgerwehr im Essener Stadtteil Steele positionierte. Bei diesem gemeinsamen und lautstarken Spaziergang, der das Festival sichtbar in die Stadt trug, entstand ein Solidaritätsfoto mit der #WomenDefendRojava-Kampagne, die alle Frauen weltweit dazu aufruft, sich mit der Frauenrevolution in Nord- und Ostsyrien zu solidarisieren, sich mit ihren Ideen auseinander zu setzen und die Bedrohungen durch die türkische Armee zurück zu weisen.

In vielen Redebeiträgen wurde die Revolution in Kurdistan als eine wichtige und zentrale gelebte Utopie benannt, die auch den Widerständen an vielen anderen Orten der Welt Kraft gibt.

Auf dem Festival wurde außerdem der Twitter-Hashtag #feministischaktiv vorgestellt, der aus einer Diskussion um die Gemeinsamkeiten der Kämpfe der zapatistischen und kurdischen Frauen entstanden ist. Ziel des Hashtags ist es, die vielen feministischen Kämpfe in der Bundesrepublik mehr miteinander zu vernetzen.

Die Teilnehmer*innen der Konferenz waren sich einig, dass es nicht nur wünschenswert, sondern notwendig ist, regelmäßig solch stärkende Orte des Zusammenkommens und der Vernetzung und Verbindung zu schaffen, um den Zuspitzungen im kapitalistisch-patriarchalen System zu begegnen.